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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Fischer/Lintner/Blank: Mehdornsche Trugbilder statt neuem Schwung

Berlin (ots)

Der verkehrspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer (Hamburg) MdB, und die
Berichterstatter für den Schienenverkehr und die
Verkehrsinfrastruktur, Eduard Lintner MdB, und Renate Blank MdB,
erklären zur Aussprache mit Bahnchef Mehdorn im Ausschuss für
Verkehr, Bau- und Wohnungswesen am 05. April 2000:
Bahnchef Mehdorn sagt, er habe "Visionen" von einer
marktorientierten Bahn:
  • der Bau neuer Strecken, auf denen Hochgeschwindigkeitsverkehr mehr Fahrgäste bringt, statt lediglich "Bestandserhaltung" im "Netz 21",
  • gemeinsame Alternativen von Bahn und Gewerkschaften, wie 3,5 Mrd. DM erforderliche Einsparungen im Personalbereich erbracht werden könnten, statt Entlassung von 70000 Bahnmitarbeitern,
  • ein "kapitalmarktfähiges Unternehmen", das ab 2004 ohne Bundeszuschüsse auskommt, statt erneuter massiver Verschuldung, die bis 2004 auf 20 Mrd. DM anzuwachsen droht,
  • ein Konzept, das die Bahn zum führenden Logistik-Dienstleister auf europäischer Ebene macht, statt eines Güterverkehrs, den er selbst als "Sanierungsfall übelster Sorte" bezeichnet.
Doch er relativiert sofort: "Wenn die Politik solche Visionen
verbietet, muss die Bahn damit leben", das heißt im Klartext, sie
wird ihre Ziele nicht erreichen. Mehdorns "Visionen" sind ganz
offensichtlich keine Zukunfts- sondern Trugbilder. Und seine
Klarstellung ist zudem eine politische Ohrfeige für die rot-grüne
Koalition, die in ihren Wahlprogrammen eine "Renaissance der Bahn"
versprochen und in ihrer Koalitionsvereinbarung festgelegt hatte, die
Bahnreform zum Erfolg zu führen, und es jetzt an der nötigen
Unterstützung fehlen lässt.
Besonders gravierend sind die Weigerung des grünen
Koalitionspartners, neue wichtige Hochgeschwindigkeitsstrecken wie
z.B. die Verbindung München-Nürnberg-Halle/Leipzig-Berlin rasch zu
bauen, und ihre Forderung, die Trassenpreise auf Grenzkostenniveau zu
senken. Mehdorn stellt klar, dass dann der Bund den sich daraus
ergebenden Fehlbetrag in Höhe von 6 Mrd. DM tragen müsse. Dieser
Betrag solle besser für die Zukunftsentwicklung der Bahn ausgegeben
werden, statt Dritte umsonst auf deutschen Trassen fahren zu lassen.
Ein Trugbild besonderer Art ist das Thema Transrapid. Nachdem die
Transrapidverbindung schon deshalb aufgegeben wurde, weil Mehdorn
angekündigt hatte, es sei recht schnell möglich, mit sehr viel
weniger Geld - in Rede war die Einrichtung von Vollschranken für 300
Mio DM und eine Ausnahmegenehmigung, dann 220 km/h fahren zu dürfen -
die Fahrzeit Hamburg-Berlin auf der alten Strecke auf 1 1/2  Stunden
zu verkürzen, ist dies jetzt alles nicht mehr wahr. Neue
Versprechungen sind eine Fahrzeit von 1 Std. 33 Minuten im Jahr 2003
bei Kosten von rd. 1,3 Mrd. DM - nicht gerechnet die knapp 4 Mrd. DM,
die bereits für den Ausbau der vorhandenen Strecke ausgegeben wurden
und eine Geschwindigkeit von 160 km/h und eine Fahrzeit von 2 1/4 
Stunden ermöglichen, eine Qualität, die vor 70 Jahren schon mal
bestanden hatte! Experten zweifeln selbst diese neuen Zahlen an, da
die vorhandene Strecke für Güterverkehr, Regionalverkehr und
zusätzlich Hochgeschwindigkeitsverkehr nicht leistungsfähig ist.
Nötig wäre eine zusätzliche Neubaustrecke mit Kosten von rd. 8 Mrd.
DM und einem Zeithorizont deutlich nach 2010.
Wir brauchen für die DB AG keine derartigen "Visionen", wir
brauchen neuen Schwung für die Bahn! In unserem Antrag "Bahnreform 2"
(Bundestagsdrucksache 14/2691) haben wir unsere Beurteilung der Lage
und unsere Forderungen für den Fortgang der Bahnreform dargelegt.
Dieser Antrag wird demnächst in den parlamentarischen Gremien
beraten. Es ist zu hoffen, dass die Koalition zur Einsicht fähig sein
wird, den zielgerichteten Weg für eine erfolgreiche Fortsetzung der
Bahnreform gemeinsam mit uns zu gehen.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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