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Preis-Leistungstest GKV 2016

Preis-Leistungstest GKV 2016
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Köln (ots)

Die gesetzlichen Krankenkassen mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis

Die DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH hat untersucht, welche gesetzlichen Krankenkassen das beste Preis-Leistungsverhältnis haben. Insgesamt schnitten beim ersten großen DFSI-Preis-Leistungstest im Jahr 2016 die beiden regional aktiven Krankenkassen IKK Brandenburg und Berlin und AOK Plus - die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen und die bundesweit tätige Krankenkasse, die TK - Techniker Krankenkasse am besten ab.

Die Kosten im Gesundheitswesen steigen und steigen. Das gibt sogar Bundesgesundheitsminister Herman Gröhe zu: "Angesichts unserer älter werdenden Gesellschaft und des medizinischen Fortschritts müssen wir mit steigenden Gesundheitskosten rechnen. Eine gute Versorgung gibt es nicht zum Nulltarif." Derzeit verlangen gesetzlich Krankenkassen mindestens 14,6 Prozent des monatlichen Bruttoeinkommens als Beitrag. Zwar zahlt die Hälfte davon der Arbeitgeber des Versicherten, doch 7,3 Prozent muss das Mitglied aus eigener Tasche zahlen. Hinzu kommt ein Zusatzbeitrag, den die Kassen direkt beim Versicherten erheben dürfen. Dieser schwankt derzeit zwischen null Prozent und 1,7 Prozent. Der vom GKV Schätzerkreis empfohlene durchschnittliche individuelle Zusatzbeitrag liegt für 2016 bei 1,1 Prozent. Das heißt, ein großer Teil des Beitrags in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist fix, doch einen kleinen Teil können die Kassen - je nach Finanzlage - selbst festlegen. "Und da beginnt es, für die Versicherten interessant zu werden", sagt Thomas Lemke, Geschäftsführer der auf Versicherungs- und Bankvergleiche spezialisierten Deutsche Finanz-Service Institut GmbH. "Der Beitragsanteil, den Arbeitnehmer insgesamt aus eigener Tasche zahlen müssen, variiert zwischen 7,3 Prozent bei der Metzinger BKK und 9,0 Prozent bei der VIACTIV Krankenkasse - ein Unterschied von 23 Prozent."

Doch nur auf den Preis zu schauen, wäre zu wenig. Denn auch die Leistungen der gesetzlichen Kassen variieren. "Zwar schreibt der Gesetzgeber etwas mehr als 90 Prozent der Kassenleistungen verbindlich vor", weiß GKV-Experte Lemke. "Doch bei den restlichen Leistungen können die Kassen entscheiden, ob sie diese anbieten oder nicht." Daher ist es sinnvoll, den Beitragssatz einer Kasse ins Verhältnis zu den Leistungen zu setzen, die sie ihren Versicherten über die Regelleistungen hinaus anbietet. "Genau das haben wir, bis ins kleinste Detail, beim großen Preis-Leistungstest für 2016 getan", erläutert DFSI-Chef Lemke. "Zum Stichtag 03.04.2016 haben wir für jeden einzelnen Bereich, in dem Kassen Zusatzleistungen anbieten dürfen, diese Angebote in Relation zum Beitrag gesetzt. Und dann sieht das Ergebnis ganz anders aus", weiß Lemke. Dann landet die VIACTIV bei insgesamt 76 untersuchten Kassen auf Rang 65. Doch auch die günstigste Krankenkasse, die Metzinger BKK kommt im Preis-Leistungsvergleich lediglich auf Platz 67. Die IKK Südwest erreicht trotz eines Beitragssatzes von 15,8% ein Top Preis-/Leistungsverhältnis, die HKK mit dem geringsten bundesweiten Beitragssatz und guten Leistungen ebenfalls. Denn günstig allein reicht beim DFSI-Preisleistungsvergleich nicht. Um ganz nach vorne zu kommen, muss man möglichst günstig sein und zugleich umfangreiche Zusatzleistungen bieten - das sind dann die Kassen, bei denen die Versicherten das meiste für ihr Geld bekommen.

Dabei hat das Expertenteam um Thomas Lemke festgestellt, dass generell die Budgets für Zusatzleistungen zurückgefahren werden. "Das ist aber oft auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen", erläutert Lemke. "Konnte früher etwa jeder Versicherte frei aus den angebotenen Zusatzleistungen einer Kasse wählen, so gibt es all diese freiwilligen Leistungen heute zwar häufig immer noch. Jedoch hat jedes Kassenmitglied nun ein sogenanntes Gesundheitskonto mit einem jährlichen Guthaben. Und das ist oft schon nach zwei oder drei Zusatzleistungen aufgebraucht."

Die Methodik. Die DFSI-Experten haben sich ganz akribisch angesehen, welche Zusatzleistungen die einzelnen Kassen in insgesamt neun Teilbereichen bieten. Das geht von Bonus-/ Vorteilsprogrammen für die Versicherten, über Angebote zur Gesundheitsförderung, besondere Versorgung bei bestimmten Erkrankungen wie etwa Krebs oder chronischen Schmerzen, Kostenerstattung bei Naturheilverfahren, besonders umfangreiche Serviceangebote, Wahltarife mit Selbstbehalt oder Prämienrückzahlung bei Leistungsfreiheit bis hin zu Mehrleistungen im zahnärztlichen Bereich, besondere Zusatzleistungen etwa für (Reise-) Schutzimpfungen, Seh- und Hörhilfen, freie Krankenhauswahl und Extra-Leistungen für Schwangere und junge Mütter sowie deren Partner. Zudem wurde ermittelt, ob und - wenn ja - welche Zusatzversicherungen die Kassen ihren Mitgliedern anbieten. Insgesamt flossen je Kasse mehr als 400 Leistungspunkte in die Bewertung ein. Natürlich wurde auch das Thema "Gesundheitskonto" berücksichtigt.

Die in den einzelnen Bereichen erzielten Leistungen wurden in Punkte umgerechnet und dann mit dem Preisleistungsfaktor der jeweiligen Kasse multipliziert. Dieser errechnet sich aus dem jeweiligen Beitragssatz. Lag er bei 15,7 Prozent (14,6 Prozent Grundbeitrag plus empfohlenen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,1 Prozent), betrug der Faktor 1,0. Jede Beitragsabweichung um 0,1 Prozentpunkte nach oben oder unten erniedrigte oder erhöhte den Faktor um 0,035. Das heißt, für Kassen komplett ohne Zusatzbeitrag lag der Faktor bei 1,385. Für Kassen mit einem Zusatzbeitrag von 1,7 Prozent betrug er dagegen lediglich 0,79.

Für das Gesamtergebnis wurden die neun Teilbereiche entsprechend ihrer Wichtigkeit für die Mehrzahl der Versicherten gewichtet: Das höchste Gewicht erhielten mit 20 Prozent die Zusatzleistungen. Mit jeweils 15 Prozent wurden Bonus-/Vorteilsprogramme und Service gewichtet. Je zehn Prozent des Gesamtergebnisses machten Gesundheitsförderung, Naturheilverfahren, Wahltarife und Zahnheilkunde aus. Mit je fünf Prozent flossen Angebote zur besonderen Versorgung sowie angebotene Zusatzversicherungen ins Endergebnis ein.

Das Ergebnis. Insgesamt betrachtet kam die IKK Brandenburg und Berlin auf den ersten Platz, dicht gefolgt von der AOK Plus - die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen. Kleiner Wermutstropfen: beide Kassen sind nicht bundesweit aktiv. Doch die beste bundesweit geöffnete Kasse folgt mit der TK - Techniker Krankenkasse bereits auf Platz drei. "Hinter diesem Spitzentrio kommen ein Dutzend Kassen, die ebenfalls top sind", findet Experte Lemke. Bei den bundesweit geöffneten Kassen sind das: HEK - Hanseatische, hkk, SECURVITA, actimonda, BKK VBU und Die Schwenninger Krankenkasse. Bei den regional aktiven Kassen sind es: IKK Südwest, AOK Sachsen-Anhalt, AOK Baden-Württemberg, BKK Scheufelen, BKK VDN sowie AOK Niedersachsen.

In einzelnen Teilbereichen finden sich dagegen teilweise wieder andere Kassen auf den ersten drei Plätzen. Die Teilergebnisse des GKV-Preis-Leistungsvergleichs im Überblick: Im Bereich Bonus-/Vorteilsprogramme sind die drei Gesamtsieger (IKK Brandenburg und Berlin, AOK Plus - Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen sowie die TK - Techniker Krankenkasse) ebenfalls ganz oben. Der Bereich Gesundheitsförderung wird dagegen völlig dominiert von regional geöffneten Kassen. Auf den ersten drei Plätzen finden sich: AOK Plus, AOK Sachsen-Anhalt und BKK Faber-Castell & Partner. Als erste bundesweit geöffnete Kasse folgt die BKK Verbund Plus auf Platz acht. Bei der besonderen Versorgung kommt die bundesweit geöffnete TK - Techniker-Krankenkasse auf den ersten Platz, gefolgt von HEK - Hanseatische Krankenkasse und AOK Baden-Württemberg. "Insbesondere für Personen, die unter bestimmten Krankheiten leiden, kann es lohnen, sich ihre Kasse nach den Leistungen in diesem Bereich auszusuchen", rät DFSI-Experte Lemke. Wer dagegen auf alternative Heilmethoden besonderen Wert legt, ist bei der bundesweit aktiven HEK - Hanseatische Krankenkasse oder den Regionalanbietern Bergische Krankenkasse und IKK Brandenburg und Berlin besonders gut aufgehoben. In Sachen Service sind wiederum regionale Anbieter besonders stark. Das Spitzentrio hier: AOK Plus - Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen, AOK Sachsen-Anhalt und AOK - Die Gesundheitskasse für Niedersachsen. Mit der IKK gesund plus folgt die erste bundesweit geöffnete Kasse hier auf Platz sechs. Stark bei den Wahltarifen sind, neben der bundesweit geöffneten TK - Techniker Krankenkasse, die beiden regionalen Kassen BKK Scheufelen und BKK ZF & Partner. "Diese Tarife sind besonders für Personen interessant, die davon ausgehen nicht zum Arzt zu müssen," erläutert Lemke. Wer dagegen auf Zahnpflege besonders achtet und beispielsweise möchte, dass die Kasse die Kosten für professionelle Zahnreinigung übernimmt, ist bei der IKK Brandenburg und Berlin, der bundesweit geöffneten BKK Verbund Plus oder der regional aktiven BKK VDN besonders gut aufgehoben. Den mit 20 Prozent am höchsten gewichteten Bereich Zusatzleistungen dominieren AOK Plus - Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen, HEK - Hanseatische Krankenkasse sowie wiederum die IKK Brandenburg und Berlin. Mit der hkk folgt die günstigste bundesweit geöffnete Kasse schon auf Platz fünf. Das in Relation zum Beitrag beste Angebot in Sachen Zusatzversicherungen haben die beiden bundesweit aktiven Kassen IKK gesund plus sowie die TK - Techniker Krankenkasse. Auf Platz drei hier die IKK Brandenburg und Berlin. "Mit unserem aktuellen Preis-Leistungsvergleich findet jeder Versicherte genau die Kasse, die am besten zu seinen Wünschen passt - und möglichst günstig ist", so DFSI-Chef Lemke.

DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern, Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen sammelt und bewertet. Dabei werden zu Finanzprodukten die Informationen, die für Privatkunden entscheidungsrelevant sind, gebündelt und als Produktratings dargestellt. Hier fließen insbesondere Daten aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB), Leistungs- und Servicedaten des Versicherers sowie Preis- und Prämiendaten ein. Das DFSI erstellt seit 2008 branchenweite Leistungstests zu Finanzprodukten. Bei der Entwicklung der Test- und Ratingmethodik wird das DFSI durch Experten des institutseigenen Fachbeirats unterstützt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrungen im deutschen Ratingmarkt und der Finanzdienstleistungsbranche.

Mehr Informationen zu den Ergebnissen der Studie finden Sie unter www.dfsi-institut.de

Pressekontakt:

Dr. Marco Metzler
Fachbeirat und Pressesprecher
mailto:m.metzler@dfsi-institut.de
Tel.: +49 (0)221 6777 4569-1

Verantwortlich für den Inhalt:

DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH
Heinrich-Brüning-Str. 2a
D-50969 Köln

Thomas Lemke
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0)221 6777 4569 0
Fax: +49 (0)221 423 468 38
http://www.dfsi-institut.de

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