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IKK-Bundesverband lehnt Abkehr von der gemeinsamen Selbstverwaltung ab
Deutsches Zentrum für Qualität in der Medizin kann nur Teil der gemeinsamen Selbstverwaltung werden

Bergisch-Gladbach (ots)

Die Verwaltungsratsvorsitzenden des
IKK-Bundesverbandes, Wilfried Schleef und Hans-Jürgen Müller,
begrüßen die Idee, mehr Qualität in die medizinische Versorgung zu
bringen. Dies jedoch losgelöst von der Selbstverwaltung über ein
isoliertes "Deutsches Zentrum für Qualität in der Medizin" zu tun,
sei nicht der richtige Weg. Ein von der Selbstverwaltung getrenntes
Institut sei ein großer Schritt in Richtung Entdemokratisierung und
Bürokratisierung. Dies dürfe keinesfalls mit Mitteln der
Solidargemeinschaft finanziert werden. "Ein deutsches Zentrum für
Qualität in der Medizin" müsse integraler Bestandteil der Arbeit der
gemeinsamen Selbstverwaltung sein. Im Grunde sei es konsequent, den
Koordinierungsausschuss als Zentrum für Qualität handlungsfähig
auszubauen, erklärte Schleef.
Für Müller steht fest, dass es keines weiteren Akteurs im
Gesundheitswesen bedarf. "Wir haben mit dem Koordinierungsausschuss
ein legitimiertes Gremium, das die Aufgabe erfüllen kann. Statt neue
Institutionen zu gründen, sollte die Politik lieber die
Selbstverwaltung stärken. Wir müssen den erst im Jahr 2000
eingerichteten Koordinierungsausschuss in seiner Funktionsfähigkeit
sichern. Dies geht durch eine wirksame Konfliktlösung, um schnelle
Entscheidungen zu erzielen, und eine Absicherung der Finanzierung."
Ein Institut würde außerdem auch nicht zur Effizienzsteigerung
beitragen, da es den gleichen Recherchenotwendigkeiten unterliegen
würde wie die Selbstverwaltungsarbeit.
Die Debatte um das Institut sei gleichzeitig eine Entscheidung, ob
Deutschland an der gemeinsamen Selbstverwaltung festhalte oder sich
dem englischen Weg der Staatsmedizin nähere. Wie die Erfahrungen des
vielfach als Gegenmodell zitierten britischen NICE  (National
Institut for Clinical Exellence) zeigen, werden mit einer staatlichen
 Konstruktionen weder interessierte Einflussnahmen der Industrie noch
der Politik verhindert; zugleich wird in Großbritannien die
Intransparenz von Entscheidungsgründen bemängelt. Dagegen weist das
deutsche Modell der gemeinsamen Selbstverwaltung in Folge der
Repräsentanz unterschiedlicher Organisationen grundsätzlich die
Tendenz zu Transparenz der Entscheidungsverfahren auf. Gerade durch
das Zusammenwirken jeweils mehrerer Vertreter der Leistungserbringer-
und der Krankenkassenseite wird gewährleistet, dass sich die
unterschiedlichen Interessenvertreter wechselseitig kontrollieren und
so eine die Einzelinteressen neutralisierende bzw. relativierende 
Bewertung erzeugen. Eine in der Selbstverwaltung gefällte
Entscheidung ist ein tragfähiger Kompromiss, mit dem zusätzlichen
Vorteil, dass die Träger der Entscheidung auch selbst für die
praktische Umsetzung zuständig sind. Dies erhöht die Akzeptanz.
Falls die Ministerin aber an ihrer Überlegung festhalte, ein
solches Zentrum zu gründen, müsse dieses an die gemeinsame
Selbstverwaltung angegliedert werden. Nur durch eine Anbindung des
Institutes an die Selbstverwaltung ist  nach Ansicht von Schleef und
Müller auch gewährleistet, dass die für die praktische Umsetzung der
Entscheidungen erforderliche Akzeptanz erreicht werde.
- Diese Pressemitteilung finden Sie im Internet unter www.ikk.de -
Telefon: (0 22 04)44-0
Friedrich-Ebert-Straße
Fax.: (0 22 04)44-4 55
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E-Mail:  ikk-bundesverband@bv.ikk.de
51429 Bergisch Gladbach
Internet: www.ikk.de

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