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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zu Alkohol/Jugendliche

Köln (ots)

Bitte genau hinsehen, nichts übertreiben, nichts
verharmlosen. Tatsächlich gibt es eine alarmierend hohe Zahl von 
Jugendlichen mit riskant hohem Alkoholkonsum. Andererseits gibt es 
keinen rasant steigenden Trend. Die Zahl der Jugendlichen, die 
angeben, im
vergangenen Monat mindestens einmal "Kampftrinken" praktiziert zu 
haben, liegt heute etwas unterhalb der Marke von 2004 (20,4 Prozent) 
- allerdings immer noch atemberaubend hoch. Jugendliche folgen 
Vorbildern. Leider oft den Falschen. Aber woher sollen die richtigen 
kommen, wenn 9,5 Millionen Menschen in Deutschland Alkohol
in gesundheitlich riskanter Form konsumieren? 1,3 Millionen Menschen 
sind alkoholkrank, 73000 sterben jährlich an den Folgen von 
Alkoholmissbrauch. In der Gesellschaft herrsche eine "weit 
verbreitete unkritisch positive Einstellung zum Alkohol vor", heißt 
es im Bericht. Da also muss man ansetzen, den vermeintlich 
Zusammenhang zwischen Spaß, Anerkennung und Alkohol durchbrechen. Das
geht nur über Vorbilder. Jeder Jugendliche mit Alkoholneigung hat 
Eltern, Lehrer, vielleicht Vereinskameraden. Die müssen hinsehen. Das
ist nicht die Regel. Aufklärung, Erziehung, das
Stärken des Selbstbewusstseins Heranwachsender - das alles ist 
unverzichtbar. Und Platzverbote, Verkaufsverbote, Trinkverbote? 
Platzverbote sind Notwehrmaßnahmen. Damit ist den Städten im Hinblick
auf die öffentliche Ordnung mehr oder weniger gedient - 
vorausgesetzt, die Verbote lassen sich kontrollieren und durchsetzen.
Nur vertreiben diese Platzsperren die Jugendlichen in die 
Heimlichkeit der Gruppe, an ihren Trinkgewohnheiten ändert sich 
nichts. Was ich nicht mehr sehe interessiert mich auch nicht
mehr? Das wäre eine miserable Lösung. Aber Alkohol schwerer 
zugänglich zu machen, das kann helfen. Der Preis regelt ebenfalls die
Verfügbarkeit. Das hat die Sondersteuer auf Alcopops gezeigt, die 
heute nicht mehr im Zentrum des Problems stehen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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