Alle Storys
Folgen
Keine Story von Kölnische Rundschau mehr verpassen.

Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zur Rentengarantie

Köln (ots)

Die Bundesregierung hat in dieser Wahlperiode in der
Rentenpolitik vorbildlich angefangen und danach aber katastrophal 
versagt. Mutig und richtungweisend war, als der damalige 
Sozialminister Franz Müntefering (SPD) 2005 quasi im Alleingang die 
Lebensarbeitszeit verlängert und das Renteneintrittsalter auf 67 
Jahre im Jahr 2029 festgeklopft hat. Das war eine Entscheidung, die 
im besten Sinne nachhaltig war: Nur so wird gewährleistet, dass die 
Renten auch bei steigender Lebenserwartung und demographischem Wandel
noch bezahlbar bleiben. Leider ging es danach nur noch
bergab mit der Rentenpolitik: Wiederholt hat die Koalition aus rein 
wahltaktischen Gründen die Rentenformel abgeändert. Zunächst wurde 
dafür gesorgt, dass eigentlich vom Gesetzgeber gewollte mögliche
Rentendämpfungen nicht stattfanden und auf die lange Bank geschoben 
wurden. Während sich dagegen noch vereinzelt Protest bei jüngeren 
Unionsabgeordneten regte, herrscht nun angesichts des nahenden 
Wahltermins und einem weiteren Eingriff Friedhofsruhe: Die Koalition 
will tatsächlich ein Gesetz beschließen, dass Renten auch dann nicht 
sinken können, wenn die Löhne auf breiter Front bröckeln. Wohl 
gemerkt: Denjenigen, die mit ihren Beiträgen die Rentenkassen füllen,
sollen zurückgehende Reallöhne zugemutet werden können, den 
Ruheständlern aber nicht. Das ist nicht einzusehen. Das Prinzip
der lohnbezogenen Rente darf nicht nur für Schönwetterzeiten gelten. 
Wenn die Beschäftigten mit Lohnkürzungen kämpfen und um ihren 
Arbeitsplatz bangen, ja Hunderttausende in den nächsten Monaten wohl 
ihre Jobs verlieren und mit der Perspektive leben müssen, auf
Hartz-IV-Niveau abzurutschen, dann ist sehr wohl vertretbar,
dass auch die 20 Millionen Ruheständler ihren Beitrag zur
Krisenbewältigung leisten. Viele Rentner unterstützen ihre Kinder 
finanziell und wissen genau um deren Nöte. Sie haben viel mehr 
Verständnis für ein zukunftsfestes Haushalten als eine unnötig feige
Politik es ihnen zutraut.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Kölnische Rundschau
Weitere Storys: Kölnische Rundschau
  • 17.06.2009 – 05:00

    Kölnische Rundschau: zu Iran

    Köln (ots) - Es sind atemberaubende Bilder, die uns aus Teheran erreichen - oder erreicht haben, denn das in Bedrängnis geratene Regime behindert derzeit die Berichte über die Protestbewegung, wo sie nur kann. Die Bilder nehmen uns vor allem deshalb den Atem, weil sie Träume nähren, von einer selbstbewussten islamischen Bürgergesellschaft, die ihren Weg zur Demokratie findet. Es wäre ein gewaltiger Durchbruch. Auch wenn der Iran ein Sonderfall ist, weil er von ...

  • 16.06.2009 – 06:00

    Kölnische Rundschau: zur Kriminalstatistik

    Köln (ots) - Die Vorlage der Kriminalstatistik für 2008 ist eine gute Gelegenheit, mit umlaufenden Vorurteilen aufzuräumen. Man muss den moderaten Rückgang der Gewaltkriminalität in Deutschland - den ersten seit neun Jahren - nicht überbewerten. Sicher nicht. Aber auch diese Zahlen machen klar: Deutschland ist im internationalen Vergleich ein sicheres Land mit einer für schwere Kriminalität außerordentlich ...

  • 12.06.2009 – 19:17

    Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Awacs/Afghanistan

    Köln (ots) - Aufklärung dringend nötig CLAUDIA LEPPING, Berlin, zu Afghanistan Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung will die Flugsicherung in Afghanistan stärken und gibt deswegen der Nato grünes Licht, drei bis vier Awacs-Radarmaschinen mit rund 100 deutschen Soldaten und Besatzungsmitgliedern zu entsenden. Das klingt unspektakulär. Wer kann ...