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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kommentar zum Gaza-Krieg: Aussichtslos
von Raimund Neuß

Köln (ots)

Ehud Olmert, seit dem Herbst nur noch israelischer
Ministerpräsident
auf Abruf, führt sein Land zum Jahresende in einen neuen Krieg und 
macht dabei falsch, was er nur falsch machen kann. Zwar ist es 
prinzipiell legitim, gewaltsam auf die Raketenangriffe zu reagieren, 
mit denen israelische Zivilisten aus dem Gazastreifen heraus 
terrorisiert werden. Das Ausmaß der Reaktion aber ist völkerrechtlich
und moralisch nicht vertretbar.
Olmert stellt zudem die neue Führung seines Verbündeten USA, die 
in drei Wochen antritt, vor vollendete Tatsachen, und vor allem: Er 
führt einen Krieg, der ebenso wenig zu gewinnen ist wie zwei Jahre 
zuvor der ebenfalls von ihm zu verantwortende Libanon-Krieg.
Noch härter gesagt: Olmert betreibt unfreiwillig das Geschäft der 
Hamas, vor der er seine Landsleute schützen will. Er hat sich von 
dieser islamistischen Verbrecherbande zu einem aussichtslosen 
Vorgehen provozieren lassen. Bewusst hat die Hamas ihre Stellungen
so errichtet, dass es es unmöglich wäre, sie zu treffen und dabei 
Zivilisten zu schonen.
Abgesehen vom hundertfachen persönlichen Leid bedeutet jeder tote 
oder verwundete Zivilist, jedes zerstörte Wohnhaus einen 
Propagandaerfolg für jene Hamas-Aktivisten, die ihrerseits pervers 
genug denken, um aus Wohngebieten Raketen auf Wohngebiete schießen
zu lassen. Die Infrastruktur dieses Hamas-Terrors lässt sich weder 
durch Luftangriffe zerstören noch durch Panzerkolonnen. Dazu müssten 
in einem Gebiet mit 1,5 Millionen Einwohnern Haus für Haus Razzien 
gestartet werden. Und das wird Olmert kaum riskieren.
Unbestreitbar ist, dass Israel seine Bürger schützen muss. Nur 
scheitert Olmert ja genau an dieser Aufgabe. Ein Gewinn an Sicherheit
ließe sich nur durch mühsame Verhandlungen erreichen, etwa mit 
Syrien, aber auch mit Ägypten, über dessen Gebiet
der Waffenschmuggel läuft. Vor allem aber müssten die Palästinenser 
im Gazastreifen eine erträgliche Lebensperspektive erhalten. Bomben 
und Panzer dagegen treiben sie nur den Islamisten in die Arme.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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