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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Sachsen-Anhalts Umweltminister Aeikens beim Beweidungsprojekt auf DBU-Fläche Oranienbaumer Heide

Oranienbaum (ots)

"Wichtiger Beitrag, um unserer Verantwortung für das Nationale Naturerbe nachzukommen"

Sachsen-Anhalts Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens war begeistert: "Die Oranienbaumer Heide ist ein bundesweit herausragendes Refugium für bestandsbedrohte Lebensräume sowie Tier- und Pflanzengemeinschaften und zählt zu den biotop- und artenreichsten Gebieten in Sachsen-Anhalt." Diese Vielfalt sei "ein Gut, das es zu erhalten gilt. Das Projekt ist deshalb ein wichtiger Beitrag, um unserer Verantwortung für das Nationale Naturerbe nachzukommen." Auf Einladung der Hochschule Anhalt als Projektleitung und der Primigenius gGmbH als Bewirtschafter sowie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) als Flächeneigentümerin hatte Aeikens dem deutschlandweit beachteten Beweidungsprojekt in der Oranienbaumer Heide einen Besuch abgestattet. Auf 800 Hektar übernehmen dort Heckrinder und Konik-Pferde die Aufgabe, Verbuschung und Verbrachung zurückzudrängen. Auch DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann freute sich: "Ein Projekt mit Pioniercharakter, wegweisend für den Erhalt seltener Offenlandlebensräume von europäischer Bedeutung." Im Rahmen der zweistündigen Exkursion hatten Vertreter der Hochschule Anhalt und der Primigenius gGmbH sowie der gemeinnützigen Naturerbe-Tochter der DBU die Verbesserungen durch das Beweidungsprojekt vorgestellt. Wer seltene Offenlandlebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten erhalten wolle, müsse die Verbuschung zurückdrängen. Dies sei in der Oranienbaumer Heide vorbildhaft gelungen. Verbuschung und Verbrachung der Fläche seien sichtlich zurückgegangen. Das arten- und blütenreiche Offenland biete nun ein reiches Vorkommen an charakteristischen Tier- und Pflanzenarten. Ziegenmelker, Wendehals, Heidelerche, Neuntöter oder Schwarzkehlchen hätten sich seit Projektbeginn 2005 stark vermehrt, mit etwas Glück könne auch der Wiedehopf beobachtet werden. Die auch auf europäischer Ebene bedeutsamen großflächigen Lebensräume "Basenreiche Sandrasen", "Trockene europäische Heiden" sowie "Silbergraspionierflure auf Binnendünen" hätten erhalten und erweitert werden können.

Die Bewirtschaftung durch die Primigenius gGmbH wird aktuell in Teilflächen durch eine Agrarumweltmaßnahme gefördert. Für die Koordination des Projektes, die wissenschaftliche Begleitung und die naturschutzfachliche Erfolgskontrolle durch die Hochschule Anhalt stünden Mittel des Landes Sachsen-Anhalt (ELER) zur Verfügung. Eine Änderung der Grünlanddefinition innerhalb der Europäischen Union mache es prinzipiell möglich, landwirtschaftliche Direktzahlungen aus der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) in Anspruch zu nehmen, so die Projektleiterin der Hochschule Anhalt, Prof. Dr. Sabine Tischew. Die naturverträgliche Nutzung der Heiden wie hier im Beweidungsprojekt könne darunter fallen und eine langfristige Finanzierung sicherstellen.

DBU-Generalsekretär Bottermann erläuterte dem Minister die Zielsetzung der Naturerbe-Tochter der DBU, die sich als Treuhändler für das Nationale Naturerbe verstehe und es möglichst in einem verbesserten Zustand nachfolgenden Generationen übergeben wolle. Die Naturerbefläche Oranienbaumer Heide sei eine von insgesamt 47 Flächen in neun Bundesländern, die sukzessive vom Bund übernommen würden. Auf den insgesamt rund 60.000 Hektar - größtenteils ehemalige Militärflächen - sollten offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Das Bundeskabinett habe mit der Verabschiedung der "Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt" 2007 deren existenzielle Bedeutung für das menschliche Leben betont. Bottermann: "Eine gigantische Aufgabe, die nicht im Handstreich zu erledigen ist." An dem Besuch des Ministers nahmen auch Vertreter des Biosphärenreservates Mittelelbe, des Bundesforstbetriebes Mittelelbe, der Oberen und Unteren Naturschutzbehörde, des Landesamtes für Umweltschutz sowie des Amtes für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Anhalt teil, die zur Umsetzung des Projektes beigetragen haben.

Hinweis an die Redaktionen: ergänzende Informationen unter https://www.dbu.de/123artikel35428_1316.html

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