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Kinder blasen zum Friedensmarsch im Ost-Kongo Aktionswoche von Hilfswerken und Friedensinitiativen gibt Waisen eine Stimme

Friedrichsdorf / Goma (ots)

Auf einem ein mal zwei Meter großen
Grundstück hat der 12jährige Bague Katendeie kürzlich sein erstes 
Haus gebaut. Nur für sich und seine 10jährige Schwester, da Mutter 
und Vater an Krankheiten gestorben sind, die Bague nicht benennen 
kann. Wie jeder Hausbesitzer ist der Junge stolz auf seine Arbeit, 
aber auch sehr nachdenklich angesichts der dünnen Wände aus 
Bananenblättern. "Ich habe Angst vor Gewehrkugeln", verrät er einem 
World Vision-Mitarbeiter, der sich in Flüchtlingslagern um 
Waisenkinder kümmert. "Es müsste endlich Frieden einkehren", und "ich
würde gerne zur Schule gehen", gibt Bague dem Mitarbeiter als Wünsche
mit auf den Weg.
Kinder wie Bague haben das Kinderhilfswerk World Vision dazu 
bewogen, in dieser Woche eine Friedenskampagne für die Kivu-Provinzen
im Ost-Kongo zu starten. 16 internationale und lokale Organisationen 
sowie lokale Radiostationen, Schulen und Kirchen unterstützen die 
Kampagne, deren Höhepunkt ein Friedensmarsch mit Kindern und 
Erwachsenen durch Goma am kommenden Samstag (20. September) sein 
wird. "Es wird getrommelt und trompetet , aber auch friedlich 
gesungen", verrät schmunzelnd der Kampagnenleiter Benedict Rimando, 
der ein "Ubuntu-Friedensnetz" mehrerer afrikanischer World 
Vision-Büros leitet.
Heute beginnen bereits Schulaktionen und Radiosendungen mit 
Mitgliedern lokaler Friedensinitiativen wie der "Stimme der Kinder". 
Am Donnerstag folgt eine öffentliche Messe mit Produkten, die von 
Frauengruppen und Flüchtlingen hergestellt wurden, am Freitag eine 
Frauenkonferenz in Goma. Die Friedenswoche endet am Sonntag mit 
ökumenischen Gottesdiensten und soll mit Freundschaftsspielen in den 
Flüchtlingslagern ausklingen. "Wir möchten damit den Menschen dieses 
leider vollkommen zerstörten Landes neue Hoffnung geben und dafür 
werben, auf Gewalt in jeder Form zu verzichten", so Rimando. "Es ist 
aber auch immer wieder nötig, den Politikern deutlich zu machen, was 
vor allem Frauen und Kinder hier erleiden und was sie zum Frieden 
beitragen können." World Vision Deutschland unterstützt insbesondere 
die Radioprogramme für den Frieden.
Der mit Konflikten in den Nachbarländern verwobene Krieg im 
Ost-Kongo hat eine der größten humanitären Katastrophen der Welt mit 
Millionen Flüchtlingen hervorgebracht. Das Anfang des Jahres erzielte
Friedensabkommen wird nicht von allen Oppositionsgruppen anerkannt 
und es gibt immer wieder Vorstöße von Rebellenmilizen auf strategisch
wichtige Orte, aber auch gezielte Menschenrechtsverletzungen wie die 
Vergewaltigung von Mädchen und Frauen anderer Ethnien. Allein Ende 
August wurden nach UN-Schätzungen wieder über 100.000 Menschen aus 
ihren Heimatorten vertrieben.
Bague schlug sich mit Schwester, Großvater und 800 weiteren 
Familien bis zum Flüchtlingslager Shashu durch, das jetzt über 3000 
Kinder beherbergt. World Vision richtet für diese Kinder 
Anlaufstellen mit betreuten Lernangeboten ein, doch längst nicht alle
Flüchtlingslager sind für Hilfsorganisationen zugänglich, weil auch 
Helfer und Soldaten der Friedenstruppe MONUC angegriffen werden.  
Krankheiten und Hunger grassieren, weil die Felder nicht bestellt 
werden können und eine medizinische Versorgung an vielen Orten nicht 
mehr vorhanden ist.
Der internationale Tag des Friedens wird jährlich am 21. September
begangen. Er wurde vor 27 Jahren von den Vereinten Nationen ins Leben
gerufen, um ziviles Engagement für gewaltfreie Konfliktlösungen zu 
fördern. Dieses Jahr werden in fast allen UN-Mitgliedsstaaten 
Aktionen stattfinden, in mehreren Ländern auch mit Unterstützung 
durch World Vision. Der Weltkindertag wird in Deutschland am 20. 
September begangen und macht unter anderem auf die Situation und 
Rechte gefährdeter Kinder aufmerksam.

Pressekontakt:

World Vision Deutschland, Iris Manner, (06172) 763-153 oder -155

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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