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Katastrophenhelfer sagen Korruption den Kampf an World Vision unterstützt Projekt von Transparency International

Berlin / Friedrichsdorf (ots)

Korruption bei
Katastrophenhilfe-Einsätzen kann durch ein besseres Management und 
durch einen intensiveren Erfahrungsaustausch der Hilfsorganisationen 
untereinander verhindert werden. Das ist das Ergebnis einer neuen 
Studie von Transparency International in Zusammenarbeit mit sieben 
internationalen Hilfsorganisationen, darunter World Vision.
Laut der Studie werden Hilfsorganisationen insbesondere bei 
Einsätzen nach Tsunamis, Erdbeben, Bürgerkriegen und anderen 
Notsituationen häufig mit dem Thema "Korruption" konfrontiert. 
Schließlich müssen in einer solchen Lage große Mengen Geld und 
Hilfsgüter unter hohem Zeitdruck in ein instabiles Umfeld gebracht 
werden. Das Risiko, dass es dabei zu Betrug, Machtmissbrauch, 
Vetternwirtschaft und sexueller Ausbeutung kommt, ist groß.
"Es ist ganz wichtig, dass Hilfsorganisationen mit dem Thema 
`Korruption´ offen umgehen", sagt World Vision-Sprecherin Silvia 
Holten. "Unser Ziel ist es, den Menschen in Not zu helfen. Nur wenn 
wir Risiken im Vorfeld eines Katastropheneinsatzes erkennen, richtig 
einschätzen und mit Verdachtsfällen professionell umgehen, stellen 
wir sicher, dass die Hilfe tatsächlich bei den Bedürftigen ankommt."
Für die Studie hat Transparency International in 2007 und 2008 
Mitarbeiter von sieben internationalen Hilfsorganisationen befragt. 
Die Organisationen hatten von sich aus Unterstützung angeboten, um 
gemeinsam Mittel und Wege gegen Korruption zu erarbeiten. Konkrete 
Empfehlungen sind unter anderem:
- Hilfsorganisationen sollten schon während der Vorbereitung auf 
einen Nothilfeeinsatz das Korruptionsrisiko in dem betroffenen Land 
sowie die politischen Umstände dort analysieren. Risiken bei der 
Finanz- und Personalplanung sowie bei der Materialbeschaffung sollten
erfasst werden.
- Lokale Partnerorganisationen sollten genau überprüft und gezielt 
ausgewählt werden.
- Der Hilfsbedarf sollte analysiert und die Hilfsbedürftigen 
aufgelistet werden.
- Korruption kann unter Umständen aufgedeckt werden, indem 
Hilfsempfänger mehr Verantwortung zugesprochen bekommen und motiviert
werden, Korruptionsfälle zu melden.
- Die Verwendung der Mittel sollte möglichst transparent dargestellt 
sein.
- Katastrophenhelfer sollten Verdachtsfälle offen ansprechen. 
Korruption darf kein Tabu-Thema sein.
- Hilfsorganisationen sollten gemachte Erfahrungen intensiver 
untereinander austauschen und voneinander lernen.
World Vision arbeitet bereits mit verschiedenen 
Kontrollmechanismen. So gibt es Richtlinien zum Umgang mit 
Finanzmitteln, bei Personalangelegenheiten und zum Kinderschutz. Es 
werden regelmäßige Überprüfungen durchgeführt, und Mitarbeiter können
sich bei Verdacht auf Korruption an unabhängige Stellen wenden.
World Vision hat auch ein Handbuch entwickelt, das zur Prävention 
von Korruption dient. Teile dieses Handbuchs sollen in ein 
Standardwerk einfließen, das Transparency International Anfang 
nächsten Jahres veröffentlichen möchte, um Katastrophenhelfern in 
aller Welt Verhaltensregeln und Richtlinien für den Umgang mit 
Korruption an die Hand zu geben.

Pressekontakt:

World Vision Deutschland: 06172-763-155 oder Transparency
International: 030 / 343820662

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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