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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2002
Ende Januar 4.289.900 Arbeitslose
Teil 1 von 5

Nürnberg (ots)

Die Abkühlung des Arbeitsmarktes hat angehalten.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland hat im Januar um 326.400 auf
4.289.900 zugenommen; im Vorjahresvergleich gab es 196.700
Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote lag bei 10,4 Prozent, die
saisonbereinigte EU-standardisierte Erwerbslosenquote bei 8,1
Prozent. Die Zunahme der Arbeitslosenzahl konzentrierte sich nach wie
vor auf die alten Länder. Nach den Worten des Präsidenten der
Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, neigt besonders die
Industrie zur Schwäche, die im Westen größeres Gewicht hat als im
Osten.
Die Zahl der Erwerbstätigen verringerte sich nach vorläufigen
Schätzungen des Statistischen Bundesamtes im November saisonbereinigt
um 15.000. Damit war die Entwicklung ein weiteres Mal wesentlich
ungünstiger als in den ersten drei Quartalen des letzten Jahres.
Nicht saisonbereinigt hat die Erwerbstätigkeit, vor allem
jahreszeitlich bedingt, von Oktober auf November - das sind die
jüngsten Zahlen - um 120.000 auf 39,07 Millionen abgenommen. Das
waren 83.000 weniger als im November 2000.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter 2.791.300
Arbeitslose (Vormonat: +207.300; Vorjahr: +169.100). Die
Arbeitslosenquote lag bei 8,3 Prozent. In den neuen Ländern wurden
1.498.600 Arbeitslose gezählt (Vormonat: +119.100; Vorjahr: +27.600).
Die Arbeitslosenquote betrug 19,1 Prozent.
Die Kurzarbeit hat weiter zugenommen. Im Januar waren davon
211.700 Arbeitnehmer betroffen, 36.200 mehr als im Dezember und
119.600 mehr als vor Jahresfrist.
Betriebe und Verwaltungen meldeten den Arbeitsämtern 246.700
Stellen zur Besetzung. Das waren 31.200 weniger als im Januar vor
einem Jahr. Im Laufe des Monats sind 213.500 Stellen abgegangen,
34.400 weniger. Am Ende des Monats waren 422.400 offene Stellen
gemeldet, 61.900 weniger als vor Jahresfrist. Im Januar meldeten die
Arbeitsämter 219.100 Vermittlungen. Bis die durch eine Prüfung des
Bundesrechnungshofs aufgekommenen Zweifel an der
Vermittlungsstatistik geklärt sind, wird die Vermittlungszahl nicht
kommentiert.
Die Arbeitsmarktpolitik bewegte sich im Januar weiter auf hohem
Niveau. Insgesamt wurden 976.800 Teilnehmer an gewichtigen Maßnahmen
aktiver Arbeitsmarktpolitik (einschließlich der Kurzarbeit) gezählt,
30.300 mehr als im Januar 2001. Mit Hilfe direkter Förderung
regulärer Beschäftigung hatten beispielsweise 200.200 Arbeitnehmer
Arbeit, 8.500 weniger. An beruflicher Weiterbildung beteiligten sich
317.000 Arbeitnehmer (- 38.600), in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
waren 128.700 zuvor Arbeitslose beschäftigt (-52.500) und in
traditionellen Strukturanpassungsmaßnahmen 51.300 (+1.700).
Die aktuellen Arbeitsmarktstatistiken finden Sie hier:
   http://www.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/index.html
I. Deutschland
Abkühlung des Arbeitsmarktes hält an
Die Stagnation der deutschen Wirtschaft hat sich weiterhin am
Arbeitsmarkt ausgewirkt. So ist - von jahreszeitlichen Einflüssen
bereinigt - die Zahl der Erwerbstätigen im November erneut
nennenswert gesunken und die der Arbeitslosen und Kurzarbeiter im
Januar wiederum spürbar gestiegen. Diese Zunahmen konzentrierten sich
nach wie vor auf die alten Länder. Ein Grund dafür ist, dass
besonders die Industrie zur Schwäche neigt und diese im Westen
größeres Gewicht hat als im Osten. Außerdem wird der Arbeitsmarkt in
den alten Ländern durch ein tendenziell steigendes Kräfteangebot
belastet, während es in den neuen - vor allem wegen negativer
Wanderungs- und Pendlereffekte - eher sinkt.
Die Zahl der Erwerbstätigen verringerte sich nach vorläufigen
Schätzungen des Statistischen Bundesamtes im November saisonbereinigt
um 15.000. Damit war die Entwicklung ein weiteres Mal wesentlich
ungünstiger als in den ersten drei Quartalen des Jahres 2001
(Oktober: -20.000; Januar bis September durchschnittlich: -5.000).
Nicht saisonbereinigt hat die Erwerbstätigkeit, vor allem
jahreszeitlich bedingt, von Oktober auf November um 120.000 auf 39,07
Mio abgenommen. Dieser Rückgang war deutlich größer als im
Durchschnitt vergangener Jahre (z.B. November 1998 bis 2000:
-58.000), auch als im November 2000 (-89.000). Folglich lag die
Beschäftigung zuletzt erneut stärker unter dem Niveau des Vorjahres
(-83.000; Oktober: -52.000; September: -1.000).
Die Arbeitslosigkeit hat sich weiter deutlich erhöht.
Saisonbereinigt errechnete sich für Januar ein Anstieg von 31.000.
Diese Zunahme war größer als im Durchschnitt der Monate zuvor (z.B.
September bis Dezember: +21.000); dies könnte z.T. auf den
überwiegend zu kalten und schneereichen Januar zurückzuführen sein,
was vom Saisonbereinigungsverfahren nicht hinreichend berücksichtigt
werden kann. Andererseits ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit
dadurch in Grenzen gehalten worden, dass sich die Entlastung durch
Arbeitsmarktpolitik im Januar weniger verringerte als zumeist in
diesem Monat.
- Teil 2 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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