Alle Storys
Folgen
Keine Story von Bundesagentur für Arbeit (BA) mehr verpassen.

Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Juli 2001
Abkühlung belastet weiterhin den Arbeitsmarkt - Teil 2 von 10

Nürnberg (ots)

Die Erwerbstätigkeit ist, nach jüngst revidierten
vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes, im Mai
saisonbereinigt etwas weiter gesunken, und zwar um 14.000, nachdem
sie bereits im ersten Jahresdrittel leicht abgenommen hatte
(monatsdurchschnittlich: -7.000). Im November und Dezember letzten
Jahres war sie noch gestiegen (durchschnittlich: +10.000), aber auch
dies war schon deutlich schwächer als in den Monaten zuvor (Januar
bis Oktober: +37.000). Nicht saisonbereinigt gab es im Mai 38,66 Mio
Erwerbstätige, dies sind - nach den neu berechneten Zahlen - nur noch
18.000 mehr als vor einem Jahr, nach +72.000 im April und +135.000 im
März, aber noch +518.000 im Oktober 2000. Diese markante Verringerung
des Vorjahresabstands beruht allerdings größtenteils auf den
außergewöhnlich kräftigen Zunahmen der Erwerbstätigenzahl vor einem
Jahr; beispielsweise war sie im Winterhalbjahr 1999/2000
saisonbereinigt monatsdurchschnittlich um 70.000 gewachsen
(Basiseffekt).
Die Arbeitslosigkeit hat im Juli saisonbereinigt erneut
zugenommen, nämlich um 11.000, also ähnlich wie im bisherigen
Jahresverlauf (monatsdurchschnittlich: +13.000). Im Jahr 2000 war die
Arbeitslosigkeit noch kontinuierlich und spürbar gesunken
(monatsdurchschnittlich: -19.000). Nicht saisonbereinigt hat sich die
Zahl der Arbeitslosen - vor allem auf Grund der einsetzenden
Sommerpause - beträchtlich erhöht, nämlich um 104.300 auf 3.798.700.
Diese Zunahme war deutlich stärker als im Durchschnitt der Jahre
zuvor (z.B. Juli 1998 bis 2000: +75.900), auch größer als vor
Jahresfrist (+79.300). Somit bewegte sich die Arbeitslosigkeit kaum
noch unter dem Vorjahresniveau (-4.900; Juni: -30.000; Mai: -67.500;
größter Abstand Oktober 2000: -272.300). Veränderungen im Niveau der
Arbeitsmarktpolitik haben zuletzt nicht dazu beigetragen; ihre
Entlastungswirkung (Vgl. Arbeitsmarkt 2000, in: Amtliche Nachrichten
der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA), 49. Jg. (2001), Sondernummer vom
28.6.2001, S. 69). war im Juli unverändert um rd. 20.000 geringer als
vor einem Jahr (Mai: -10.000; Oktober: +40.000).
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen,
belief sich im Juli auf 9,2 Prozent; auf Basis der abhängigen zivilen
Erwerbspersonen betrug sie 10,1 Prozent. Damit sind die Quoten um 0,1
Prozentpunkt bzw. 0,2 Prozentpunkte kleiner als vor einem Jahr. Die
EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote beziffert sich
gegenüber Vormonat und Vorjahr unverändert auf 7,9 Prozent. (Die
saisonbereinigte Erwerbslosenquote (gemäß dem Statistischen Amt der
Europäischen Union), ist regelmäßig kleiner als die (nicht
saisonbereinigte) Arbeitslosenquote (auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen). Der wesentliche Grund dafür ist, dass die Zahl der
Erwerbslosen kleiner ist als die der Arbeitslosen, denn
"Erwerbslosigkeit" ist alles in allem enger definiert als
"Arbeitslosigkeit". Beispielsweise kann jemand, der bis zu 15 Stunden
wöchentlich arbeitet, nicht erwerbslos aber arbeitslos gem. SGB III
sein. Für Monate mit hoher saisonaler Erwerbs- bzw. Arbeitslosigkeit
(also vor allem Januar und Februar) kommt hinzu, dass diese vor
Ermittlung der saisonbereinigten Erwerbslosenquote eliminiert worden
ist, während sie in die Berechnung der (nicht saisonbereinigten)
Arbeitslosenquote eingeht. Schließlich gibt es Unterschiede in der
Abgrenzung der Erwerbstätigen als Bestandteil der Bezugsgröße.)
Ausbildungsstellenmarkt weiterhin gespalten
Die Lage am Ausbildungsstellenmarkt ist nach wie vor etwas
entspannter als vor einem Jahr, allerdings hat sich die positive
Tendenz weiter abgeschwächt. Die Besserung beschränkt sich wie bisher
auf die alten Länder. Bundesweit wurden etwas mehr Ausbildungsstellen
gemeldet als im Vorjahreszeitraum; dabei hat der Zuwachs im Juli
erneut abgenommen. Die Zahl der gemeldeten Bewerber ist noch deutlich
kleiner als im Vorjahreszeitraum, jedoch verringert sich der Abstand
seit Monaten kontinuierlich. Vor allem der Anstieg des Bestands noch
unbesetzter Ausbildungsplätze ist deutlich schwächer geworden.
Von Oktober 2000 bis Juli 2001 sind den Arbeitsämtern 570.800
Ausbildungsstellen gemeldet worden, 5.900 oder 1,0 Prozent mehr als
im Vorjahreszeitraum; im Juni war die Vorjahressumme noch um 1,6
Prozent und im Mai um 2,0 Prozent übertroffen worden. Die Zunahme
geht vor allem auf mehr betriebliche Ausbildungsplätze zurück (+5.300
auf 549.100); die Zahl der außerbetrieblichen Ausbildungsstellen
entspricht mittlerweile praktisch dem Vorjahreswert (+600 auf
21.600). Gleichzeitig haben 691.700 Bewerber die Arbeitsämter bei der
Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet, 31.700 oder 4,4 Prozent
weniger, nach noch -4,9 Prozent im Juni und -5,7 Prozent im Mai. Die
geringere Bewerberzahl resultiert vor allem aus der verstärkten
Nutzung des Ausbildungsstellen-Informations-Services (ASIS) im
Internet, aber auch aus einem regional entspannteren
Ausbildungsstellenmarkt. Beides hat zur Folge, dass Jugendliche erst
später oder gar nicht die individuellen Vermittlungsangebote der
Berufsberatung in Anspruch nehmen.
Teil 3 folgt

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Weitere Storys: Bundesagentur für Arbeit (BA)
  • 03.08.2001 – 14:28

    FDP-Delegation besucht Bundesanstalt für Arbeit

    Nürnberg (ots) - Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, MdB Rainer Brüderle, hat mit Vertretern der bayerischen FDP am Freitag die Bundesanstalt für Arbeit (BA) besucht. Zentrales Thema des Gedankenaustauschs mit dem Präsidenten der BA, Bernhard Jagoda, und leitenden Mitarbeitern des Hauses waren Möglichkeiten zum Abbau der Arbeitslosigkeit in ...

  • 01.08.2001 – 15:23

    Technische Hilfen machen Blinde zu PC-Arbeitskräften

    Nürnberg (ots) - Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, hat am Mittwoch die Schwerter Firma F.H. Papenmeier besucht, die für die Arbeitsämter bundesweit rund 300 Computerarbeitsplätze für blinde und sehbehinderte Mitarbeiter ausstattet. Die Hilfsmittel der Firma Papenmeier ermöglichen Blinden und Sehbehinderten einen normalen Umgang mit dem PC, indem das Originalbild vergrößert und ...

  • 31.07.2001 – 08:33

    Arbeitsämter zahlen ab 1. August höhere Berufsausbildungsbeihilfe

    Nürnberg (ots) - Ab 1. August erhalten Auszubildende eine höhere Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). Die Bedarfssätze für den Lebensunterhalt von Auszubildenden und Teilnehmern an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen und die Freibeträge bei der Einkommensanrechnung werden damit im Rahmen des Ausbildungsförderungsreformgesetzes pünktlich zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres angehoben. Vor allem ...