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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Juni 2000 - Teil 8/10

Seit ihrem diesjährigen Höchststand im Februar hat sich die Zahl
der Arbeitslosen bis Juni um rd. 180.000 verringert. Diese Abnahme
beruht aber im Wesentlichen auf der Frühjahrsbelebung.
Saisonbereinigt hat sich die Arbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum um
rd. 25.000 erhöht. Stellt man außerdem in Rechnung, dass gleichzeitig
die Ausweitung der Arbeitsmarktpolitik und die Abnahme des
Kräfteangebots die Arbeitslosigkeit reduziert haben, bleibt für einen
konjunkturell bedingten Rückgang kein Raum. Im Gegenteil dürfte sich
seit Februar die Arbeitslosigkeit aus konjunkturellen oder
strukturellen Gründen in der Größenordnung von 30.000 erhöht haben.
Die Arbeitslosenquote, berechnet auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, betrug im Juni 16,5 Prozent; bezogen auf die
abhängigen zivilen Erwerbspersonen waren es 17,8 Prozent. Vor einem
Jahr beliefen sich die Quoten auf 16,8 Prozent bzw. 18,1 Prozent
(vgl. Anmerkung in Teil I).
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit waren auch im Juni deutlich
kleiner als vor einem Jahr. In der ersten Jahreshälfte meldeten sich
1,15 Mio Personen arbeitslos, 95.500 oder 8 Prozent weniger. Dabei
waren auch die Zugänge aus Erwerbstätigkeit geringer, und zwar
besonders ausgeprägt in den letzten Monaten (ohne betriebliche oder
außerbetriebliche Ausbildung, 1. Halbjahr 2000/1999: -56.000 oder -9
Prozent auf 598.400). Dieser Rückgang beruht zu gut einem Drittel auf
weniger Meldungen aus einem regulären, mehr als kurzfristigen,
abhängigen Beschäftigungsverhältnis und zu knapp zwei Drittel auf
weniger Zugängen nach BSM, und zwar infolge einer kleineren Zahl
beendeter Maßnahmen (-20.300 auf 445.700 bzw. -36.000 auf 116.000).
Der Aufschwung des Verarbeitenden Gewerbes zeigt sich auch in
beträchtlich weniger Arbeitslosmeldungen aus diesem Zweig; gegenüber
Vorjahr gingen sie im ersten Halbjahr um 12 Prozent auf 63.200
zurück. Besonders groß war die Abnahme aus den Bereichen der
Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik (-39 Prozent auf 1.300),
der Medizin-, Mess-, Steuerungs-, Regeltechnik und Optik (-30 Prozent
auf 1.400), aber auch der Metallerzeugung und -verarbeitung (-26
Prozent auf 2.500), der Chemischen Industrie (-22 Prozent auf 3.100)
sowie dem Maschinenbau (-21 Prozent auf 5.400). Die Zugänge aus dem
Dienstleistungssektor nahmen ebenfalls deutlich ab, und zwar um 12
Prozent auf 320.200. Stark rückläufige Meldungen aus öffentlichen
Verwaltungen und Sozialversicherungen beruhen vor allem auf weniger
Zugängen nach beendeten ABM (-25 Prozent auf 72.300). Angestiegen
sind hingegen Zugänge aus den unternehmensnahen Dienstleistungen (+5
Prozent auf 40.100), und zwar ausschließlich aus dem Bereich der
gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung (+18 Prozent auf 12.100). Vor
allem die anhaltende Strukturkrise, aber auch beendete ABM waren
Gründe für den Anstieg der Arbeitslosmeldungen aus der Bauwirtschaft
um 3 Prozent auf 179.300.
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit nach einer betrieblichen oder
außerbetrieblichen Ausbildung nahmen ebenfalls im ersten Halbjahr
2000 ab (-1.500 oder -4 Prozent auf 34.300); zuletzt waren es
allerdings etwas mehr als im Vorjahr. Dabei beschränkt sich der
Rückgang auf Personen, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen
haben (-1.800 auf 22.000), und zwar größtenteils im Rahmen einer
beruflichen Weiterbildung (-1.700 auf 6.000). Arbeitslosmeldungen
nach schulischer Ausbildung unterschritten im bisherigen
Jahresverlauf den Vorjahreswert besonders deutlich (-14.600 oder -16
Prozent auf 75.700), im Juni lagen sie allerdings etwas darüber. Das
Minus beruht zum weitaus größten Teil auf weniger Zugängen nach
beruflicher Weiterbildung oder Deutsch-Sprachlehrgängen (-12.700 auf
51.600), und zwar allein wegen weniger Austritten aus entsprechenden
Maßnahmen. Aber auch Meldungen von Personen, die noch nie
erwerbstätig waren, also vor allem von Jüngeren, nahmen relativ stark
ab (-2.700 auf 8.000). Schließlich gab es nach wie vor weniger
Zugänge aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit (-23.400 oder -5 Prozent
auf 439.600). Dabei haben sich insbesondere - vor allem infolge der
Aufhebung der Meldepflicht für bestimmte Leistungsempfänger (ab
1.8.1999) - die Zugänge nach Meldeversäumnissen mehr als halbiert
(-18.800 auf 14.500).
Es folgt Teil 9

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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