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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsstellenmarktes im Mai 2009

Nürnberg (ots)

"Die Frühjahrsbelebung hat den Arbeitsmarkt in
diesem Jahr verspätet erreicht und bringt einen deutlichen Rückgang 
der Arbeitslosigkeit. Unter Berücksichtigung aller weiteren 
Indikatoren des Arbeitsmarktes darf aber auf keinen Fall von einer 
Trendwende gesprochen werden", erklärte der Vorstandsvorsitzende der 
Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im Mai: -127.000 auf 3.458.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +175.000
Arbeitslosenquote im Mai: -0,4 Prozentpunkte auf 8,2 Prozent
Die Arbeitslosigkeit hat sich von April auf Mai um 127.000 auf 
3.458.000 verringert (West: -66.000 auf 2.334.000; Ost: -61.000 auf 
1.124.000). Der Rückgang war schwächer als in den letzen beiden 
Jahren. Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den Mai 
praktisch keine Veränderung (+1.000). Es gibt einen saisonbereinigten
Anstieg im Rechtskreis SGB III und eine saisonbereinigte Abnahme im 
Rechtskreis SGB II. Bei der Beurteilung der saisonbereinigten 
Veränderung insgesamt muss allerdings ein Sondereffekt durch die 
Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente beachtet 
werden. Das Saisonbereinigungsverfahren kann derartige Sonderfaktoren
nicht erkennen. Ohne diesen Effekt wäre die Arbeitslosigkeit 
saisonbereinigt um schätzungsweise 15.000 bis 20.000 gestiegen, was 
auch weniger wäre als in den vergangenen Monaten. Ob sich die 
Frühjahrsbelebung stärker in den Mai verschoben hat oder andere 
Faktoren wirkten, bleibt allerdings abzuwarten.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 175.000 Arbeitslose mehr. Ohne
den statistischen Sondereffekt wäre das Plus um 15.000 bis 20.000 
größer ausgefallen. Der Anstieg erklärt sich mit der schweren 
Rezession, in der sich die deutsche Wirtschaft befindet. Entlastend 
wirken sich dabei vor allem die hohe Inanspruchnahme der Kurzarbeit 
sowie das rückläufige Arbeitskräfteangebot (-147.000 im 
Jahresdurchschnitt 2009) aus.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der 
Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im April saisonbereinigt um 
60.000 gesunken. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat 
nach Daten der BA, die bis März reichen, saisonbereinigt um 21.000 
abgenommen.
Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit nach Berechnungen des 
Statistischen Bundesamtes von März auf April um 85.000 auf 39,96 
Millionen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die 
Erwerbstätigkeit um 150.000 verringert. Die 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im März nach der 
Hochrechnung der BA bei 27,34 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war 
das ein Zuwachs von 119.000. Dabei ist der Vorjahresabstand deutlich 
kleiner geworden. Es ist nicht auszuschließen, dass die aktuellen 
Hochrechnungsergebnisse später nach unten korrigiert werden.
Die anderen Formen der Erwerbstätigkeit haben sich im 
Vorjahresvergleich uneinheitlich verändert: Während die Zahl der 
Selbständigen sowie die Zahl der Beschäftigten in 
Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung unter dem 
Vorjahresniveau lag, ist die Zahl der ausschließlich geringfügig 
Beschäftigten leicht gestiegen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt 
ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den April 
auf 3,35 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 7,7 Prozent.
Durch die Zahlung von Kurzarbeitergeld sollen Arbeitnehmern ihre 
Arbeitsplätze und den Betrieben eingearbeitete Mitarbeiter erhalten 
bleiben und damit Arbeitslosigkeit vermieden werden. Im März gab es 
insgesamt 1,25 Millionen Kurzarbeiter; darunter 1,11 Millionen 
Kurzarbeiter aus konjunkturellen Gründen. Die Zahl der Kurzarbeiter, 
insbesondere die der konjunkturellen, ist in den letzten Monaten 
steil gestiegen und lag im März um 1,09 Millionen über dem Vorjahr. 
Bei einem durchschnittlichen Arbeitsausfall der Kurzarbeiter von 34,5
Prozent errechnet sich somit ein Vollzeitäquivalent und eine 
potenzielle Entlastung der Arbeitslosigkeit von 431.000.
Das gemeldete Stellenangebot insgesamt und darunter auch die 
ungeförderten Stellen für "normale" sozialversicherungspflichtige 
Beschäftigungsverhältnisse, die besser die Marktentwicklung 
widerspiegeln, haben im Mai saisonbereinigt um 2.000 bzw. 10.000 
abgenommen. Nicht saisonbereinigt verringerte sich der gesamte 
Stellenbestand von April auf Mai um 5.000 auf 490.000. Von diesen 
Stellen waren 88 Prozent sofort zu besetzen. Im Vergleich zum Vorjahr
hat der Bestand um 89.000 abgenommen. Von allen gemeldeten Stellen 
entfielen 272.000 auf ungeförderte Stellen für "normale" 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Das waren 
8.000 weniger als vor einem Monat und 95.000 weniger als vor einem 
Jahr.
Nach den Daten der BA zeigt sich im laufenden Berufsberatungsjahr 
noch kein klares Bild am Ausbildungsstellenmarkt:
Von Oktober 2008 bis Mai 2009 wurden der Ausbildungsvermittlung 
insgesamt 371.700 Ausbildungsstellen gemeldet, 31.000 weniger als im 
Vorjahreszeitraum, aber immer noch mehr als zur Boomphase im Mai 
2007. Der Rückgang geht sowohl auf betriebliche (-20.500 auf 356.800)
als auch außerbetriebliche (-10.400 auf 14.900) Ausbildungsplätze 
zurück.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat bis Ende 
April 2009 insgesamt 78.400 neu abgeschlossene 
Ausbildungsverhältnisse registriert. Das sind etwa so viele wie zum 
Vorjahreszeitpunkt. Im Bereich des DIHK wurden 2008 60 Prozent aller 
Ausbildungsverträge abgeschlossen.
Zugleich haben 442.600 Bewerber die Ausbildungsvermittlung bei der 
Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet, 73.500 weniger als im 
Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bewerber nimmt nun schon im dritten 
Jahr in Folge ab. Dies ist vor allem auf die sinkende Zahl von 
Schulabgängern zurückzuführen. Daneben zeigt sich auch ein Trend der 
Jugendlichen zu höheren Schulabschlüssen, der sich offenbar durch die
sich verschlechternde wirtschaftliche Lage noch verstärkt. Weitere 
Einflussfaktoren sind die verstärkten Bemühungen der BA um die so 
genannten Altbewerber in den vergangenen Jahren sowie die Ausweitung 
von Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung, die Jugendliche und 
Ausbildungsbetriebe früher zusammen bringen.
Die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen lag im Mai mit 
156.400 um 13.500 unter dem Vorjahreswert. Als noch unversorgt 
zählten im Mai 230.100 Bewerber, 29.500 weniger als vor einem Jahr.
Für eine fundierte Einschätzung zur Entwicklung auf dem 
Ausbildungsstellenmarkt ist es noch zu früh. So bleibt abzuwarten, ob
der aktuell beobachtete Rückgang bei Bewerbern und Ausbildungsplätzen
in den kommenden Monaten anhält oder ob Jugendliche und 
Ausbildungsbetriebe die Ausbildungsvermittlung später einschalten 
werden.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: 
http://statistik.arbeitsagentur.de
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Pressekontakt:

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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