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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 1999
Teil 7 von 12

Nürnberg (ots)

   Die Arbeitslosigkeit von Jüngeren unter 25 Jahren hat sich auch
1999 günstiger entwickelt als insgesamt. Die jahresdurchschnittliche
Zahl der arbeitslosen 20- bis 25-Jährigen verringerte sich um 12
Prozent auf 222.200, die der unter 20-Jährigen um 8 Prozent auf
69.500. Zu dieser relativ starken Abnahme hat auch das Sofortprogramm
der Bundesregierung zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit beigetragen;
ohne diese Unterstützung wäre die Arbeitslosenzahl um schätzungsweise
15.000 bis 20.000 höher ausgefallen. Die Arbeitslosenquote der unter
20-Jährigen lag mit jahresdurchschnittlich 7,9 Prozent weiterhin
sowohl unter der der 20- bis 25-Jährigen (9,6 Prozent) als auch unter
der aller Arbeitslosen auf der Basis der abhängigen zivilen
Erwerbspersonen (9,9 Prozent).
Die Arbeitslosigkeit Älterer entwickelte sich ungünstiger als
insgesamt. Mit 657.900 Arbeitslosen über 54 Jahren gab es im
Jahresdurchschnitt nur 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Dabei
beschränkte sich die Abnahme allein auf Männer (-3 Prozent; Frauen:
+1 Prozent). Zugleich wurde der § 428 SGB III in gleichem Umfang in
Anspruch genommen wie im Vorjahr. Diese Regelung hat gewissermaßen
die Funktion eines Vorruhestandes; sie ermöglicht es 58-jährigen und
älteren Arbeitslosen auch dann Lohnersatzleistungen zu beziehen, wenn
sie für die Arbeitsvermittlung nicht mehr voll verfügbar sind und
somit nicht als Arbeitslose gezählt werden. Im Jahresdurchschnitt gab
es ca. 112.000 solcher Leistungsempfänger.
Der Zuzug von Spätaussiedlern lag 1999 leicht über dem des
Vorjahres. Mit 104.900 kamen 1.800 mehr; 80 Prozent wurden den alten
Ländern zugewiesen. Dagegen hat die Arbeitslosigkeit der
Spätaussiedler weiter deutlich abgenommen. Dabei ist wohl von
Bedeutung, dass ihr Anspruchslohn vergleichsweise niedrig sein
dürfte. Im Jahresdurchschnitt lag die Zahl arbeitsloser
Spätaussiedler mit 80.000 um 24 Prozent unter der des Vorjahres. 1999
wurden nach wie vor vergleichsweise wenige Spätaussiedler in
längerfristige Arbeit vermittelt, mit 20.100 waren es etwa gleich
viele wie im Vorjahr (insgesamt: +7 Prozent). Anscheinend spielen für
die Arbeitsaufnahmen von Spätaussiedlern landsmannschaftliche
Verbindungen eine relativ große Rolle.
Die Arbeitslosigkeit der Ausländer hat sich wie insgesamt
entwickelt. Jahresdurchschnittlich gab es 477.700 arbeitslose
Ausländer, 5 Prozent weniger als 1998. Auch die Arbeitsvermittlungen
erhöhten sich etwa durchschnittlich. Insgesamt wurden im Berichtsjahr
550.100 Ausländer vermittelt, 5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Aufs ganze Jahr gesehen mehr Arbeitsmarktpolitik
Kurzarbeit lag jahresdurchschnittlich auf höherem Niveau als 1998.
So stieg die Zahl der Kurzarbeiter um 10.400 auf 91.600. Die Zunahme
ist allein auf Feierschichten im Steinkohlebergbau in den Monaten Mai
bis August zurückzuführen. Ansonsten entsprachen die Zahlen in etwa
jenen des Vorjahres. Der durchschnittliche Arbeitszeitausfall
verringerte sich um 3 Prozentpunkte auf 41 Prozent.
Von der Bundesanstalt geförderte berufliche Bildung zeigte im
Berichtsjahr ein differenziertes Bild. Während es beim
Jahresdurchschnittsbestand ein deutliches Plus gab, verringerte sich
der Vorjahresabstand im Laufe des Jahres stark und wurde schließlich
negativ; die Eintritte verzeichneten einen erheblichen Rückgang. So
befanden sich im Jahresdurchschnitt 269.400 Teilnehmer in Maßnahmen
der beruflichen Weiterbildung, der Wiedereingliederung Behinderter
und in Deutsch-Sprachlehrgängen, 20.500 mehr als 1998. Im Januar lag
der Bestand noch um 70.900 über dem des Vorjahres, am Jahresende
unterschritt er ihn um 19.200. Allerdings beruhen diese Veränderungen
vor allem auf Entwicklungen im Jahr 1998, in dem die Förderung
beruflicher Weiterbildung massiv ausgeweitet wurde. Dies wirkte sich
auch bei den Eintritten aus. So begannen im Berichtsjahr 307.500
Personen eine solche Maßnahme, 64.500 weniger. Auch
Deutsch-Sprachlehrgänge wurden erneut etwas weniger nachgefragt, vor
allem wegen weiter abnehmender Zuzüge von Spätaussiedlern. 1999
begannen 43.200 Personen einen solchen Kurs, ca. 24.000 weniger als
im Vorjahr.
Beschäftigungschaffende Maßnahmen (BSM) des zweiten Arbeitsmarktes
stützten auf das ganze Jahr 1999 gesehen den Arbeitsmarkt in merklich
größeren Umfang als 1998. So fanden im Jahresdurchschnitt 76.200
Menschen mit ungünstigen Arbeitsmarktchancen eine befristete
Tätigkeit, dies ist ein Plus von 6.700. Dabei konnten ABM deutlich
zulegen (+6.100 auf 65.800), während es bei traditionellen SAM eine
schwächere Zunahme gab (+600 auf 10.300). Im Jahresverlauf lag die
ABM-Beschäftigung bis August über den Vorjahreswerten, danach
zunehmend darunter; dies ist aber vor allem die Konsequenz der
starken Ausweitung im Jahr 1998. So waren im Januar noch 18.800
Personen mehr beschäftigt als im Jahr zuvor, im Dezember dagegen
11.100 weniger. Die Zugänge in BSM blieben 1999 deutlich hinter jenen
des Vorjahres zurück. Mit insgesamt 96.200 gab es eine Abnahme von
7.600 (ABM: -9.800 auf 85.000; SAM: +2.100 auf 11.200).
Der jahresdurchschnittliche Bestand an Teilnehmern in Maßnahmen
zur direkten Förderung von Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt ist
1999 kleiner geworden; ähnliches gilt auch für die Eintritte. So
befanden sich im Jahresdurchschnitt 123.500 Teilnehmer in
entsprechenden Maßnahmen (ohne Arbeitnehmerhilfe), ca. 13.000 weniger
als im Vorjahr. Der Rückgang entfällt insbesondere auf
Überbrückungsgeld (ca. -37.000 auf 29.200), aber auch auf
Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose (-10.200 auf 21.400).
Dagegen verdoppelte sich bei Eingliederungszuschüssen der
Jahresdurchschnittsbestand (ca. +30.000 auf 60.600). 1999 nahmen mit
Unterstützung dieser Instrumente (einschl. Arbeitnehmerhilfe) 204.900
Personen eine Beschäftigung auf, ca. 7.000 weniger als im Vorjahr.
Starke Zuwächse bei Eingliederungszuschüssen (ca. +25.000 auf 94.200)
gingen mit deutlichen Abnahmen bei den Beschäftigungshilfen für
Langzeitarbeitslose einher (-23.700 auf 25.800).
- Teil 8 folgt -

Rückfragen bitte an:

Bundesanstalt für Arbeit
Herr Mann
Tel.: 0911/1 79 3055
Herr Dr. Schütz
Tel.: (0911) 179 3725

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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