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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 1999
Teil 1 von 12

Nürnberg (ots)

Arbeitslosigkeit entwickelt sich weiter günstig
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich auch im Dezember günstig
entwickelt. Die Zahl der Arbeitslosen ist für die Jahreszeit
vergleichsweise wenig und allein aus jahreszeitlichen Gründen
gestiegen. Saisonbereinigt ergibt sich eine kräftige Abnahme. Die
Arbeitsämter zählten 4.047.200 Arbeitslose, 150.100 weniger als vor
Jahresfrist und 146.500 mehr als Ende November. Die Arbeitslosenquote
verringerte sich gegenüber Dezember 1998 von 10,9 auf 10,3 Prozent.
Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, konnte
am Mittwoch in Nürnberg feststellen, dass sich der Arbeitsmarkt,
zumindest im Westen, zur Zeit gesamtwirtschaftlich verbessert.
Das Statistische Bundesamt schätzt für den Oktober eine
Erwerbstätigenzahl von 36,57 Millionen; das sind rund 74.000 weniger
als ein Jahr zuvor. Saisonbereinigt hat sich die Beschäftigung -
anders als im zweiten und dritten Quartal - aber nicht mehr
verringert. Im Durchschnitt des Jahres 1999 waren in Deutschland
schätzungsweise 36,11 Millionen Menschen erwerbstätig, 110.000 mehr
als 1998. Hierbei hat sich ein Überhangeffekt aus dem Vorjahr
ausgewirkt. Im zweiten Halbjahr 1998 war die Erwerbstätigkeit auch
aufgrund einer Ausweitung der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen
deutlich gestiegen.
Kräftenachfrage und Vermittlungen machen sich weiterhin gut. Im
Dezember gingen den Arbeitsämtern 271.200 Stellenangebote zu, 48.300
mehr als im Dezember 1998. Die Arbeitsämter vermittelten 285.200
Beschäftigungsverhältnisse (+ 19.900). Im ganzen Jahr 1999 meldeten
Betriebe und Verwaltungen 4.043.400 Stellenangebote (+ 209.200). Mit
insgesamt 3.739.000 Vermittlungen verzeichneten die Arbeitsämter
einen neuen Rekord. Das Vorjahresergebnis konnte um 64.800
überschritten werden.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter Ende Dezember
2.690.000 Arbeitslose (Vorjahr: - 194.800; Vormonat: + 86.400). Die
Arbeitslosenquote verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr von 9,3
auf 8,6 Prozent. In den neuen Ländern wurden 1.357.200 Arbeitslose
gezählt (Vorjahr: + 44.700; Vormonat: + 60.200). Die
Arbeitslosenquote stieg von 17,4 auf 17.7 Prozent. In ganz
Deutschland meldeten sich im Laufe des Jahres 7.217.800 Menschen
arbeitslos (- 52.100 gegenüber 1998); 7.367.800 beendeten ihre
Arbeitslosigkeit (- 226.300). Durchschnittlich waren 4.099.200
Arbeitslose registriert (- 180.100). Die Arbeitslosenquote belief
sich im Mittel auf 10,5 Prozent (11,1 Prozent).
Im Durchschnitt waren 1999 mehr Arbeitnehmer in
arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen als 1998. Im Laufe des Jahres nahm
die Teilnehmerzahl aber deutlich ab. Ende Dezember bildeten sich
324.000 Arbeitnehmer mit finanzieller Hilfe der Arbeitsämter weiter,
44.500 weniger als ein Jahr zuvor. In Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
waren 194.700 vorher Arbeitslose (- 82.700), mit Hilfe von
Strukturanpassungsmaßnahmen hatten 163.000 Arbeitnehmer Arbeit (-
64.200).
Im letzten Viertel des abgelaufenen Jahres konnten die
Arbeitsämter noch eine große Zahl von Bewerbern, die Ende September
noch nicht versorgt waren, in Ausbildung vermitteln. Ihre Zahl
verringerte sich von 29.400 auf 12.800; der Bestand an unbesetzten
Ausbildungsstellen aus dem Berufsberatungsjahr 1998/99 sank
gleichzeitig von 23.400 auf 7.400. Allerdings sind während dieser
Zeit weitere Bewerber für einen sofortigen Ausbildungsbeginn zu den
Arbeitsämtern gekommen. Auch weitere Stellen konnten geworben werden.
Insgesamt waren Ende Dezember 32.000 Bewerber ohne Stelle und 11.900
Stellen unbesetzt.
I. Deutschland
Günstige Entwicklung der Arbeitslosigkeit auch im Dezember 
   - im Oktober kein Rückgang der Erwerbstätigkeit mehr
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich weiterhin günstig
entwickelt. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Dezember vergleichsweise
wenig und allein aus jahreszeitlichen Gründen gestiegen.
Saisonbereinigt errechnet sich eine kräftige Abnahme. Sie
konzentriert sich stark auf männliche Arbeiter, also auf jenen
Personenkreis, der den größten Teil der in Außenberufen Tätigen
stellt. Dies deutet darauf hin, dass zum Ausmaß des saisonbereinigten
Rückgangs der relativ milde Dezember, aber wohl auch die verbesserte
Förderung der ganzjährigen Beschäftigung in der Bauwirtschaft
beigetragen haben. Zwar wird die jüngste saisonbereinigte Abnahme nur
wenig durch Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik
relativiert; aber die demographisch bedingte Verringerung des
Kräfteangebotes dürfte nach wie vor beim Abbau der Arbeitslosigkeit
eine Rolle gespielt haben. Der starke Rückgang der saisonbereinigten
Arbeitslosigkeit darf also nur z.T. der Konjunktur zugerechnet
werden. Zumindest im Westen hat sich der Arbeitsmarkt
gesamtwirtschaftlich weiter verbessert.
Die Beschäftigung dürfte sich im Herbst stabilisiert haben. Nach
vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes hat sich die
Zahl der Erwerbstätigen im Oktober 1999 - jüngere Daten liegen nicht
vor - saisonbereinigt nicht mehr verringert. Im Durchschnitt des
dritten Quartals hatte es noch monatliche Abnahmen von 19.000 und im
zweiten von 13.000 gegeben (1. Quartal: +8.000). Nicht
saisonbereinigt wird für den Oktober eine Erwerbstätigenzahl von
36,57 Mio gemeldet, dies sind rd. 70.000 weniger als vor einem Jahr,
nach +30.000 im Durchschnitt des dritten und +195.000 im zweiten
Quartal. Dabei ist zu beachten: Die Veränderung der Vorjahresabstände
beruht weniger auf der ungünstigen Entwicklung im Verlauf des Jahres
1999 als auf den deutlicheren Zunahmen im Vorjahr (Überhang- bzw.
Basiseffekt).
- Teil 2 folgt -

Rückfragen bitte an:

Bundesanstalt für Arbeit
Herr Mann
Tel.: 0911/1 79 3055
Herr Dr. Schütz
Tel.: (0911) 179 3725

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