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ots.Audio: Deutsche Marine - Podcast (Radiointerview): : 7.000 Kilometer von Karlsruhe entfernt: Marinesoldaten Gedenken der "SMS Karlsruhe"

Ein Audio

  • Grußwort.Kdr.4.FregattengeschwaderKzSJensBeckmann.
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Glücksburg (ots)

Westatlantik - Wenn der diesjährige Einsatz- und 
Ausbildungsverband der Deutschen Marine am kommenden Montag östlich 
der Insel Trinidad noch 809 Meilen von der Antilleninsel Curacao 
entfernt in See steht, dann kreuzen seine drei Schiffe einen 
geschichtsträchtigen Ort. Es ist die letzte Ruhestätte von 263 
deutschen Marinesoldaten, die hier an Bord des Kleinen Kreuzers "SMS 
Karlsruhe" am 4. November 1914 untergingen - auf der Position 11 Grad
07 Minuten Nord, 055 Grad 25 Minuten West. Die Uhr zeigte damals 
18.57 an, als eine heftige Explosion das Vorschiff erschütterte. Das 
deutsche Kriegsschiff der Kaiserlichen Marine versank innerhalb von 
25 Minuten. Nur 146 Überlebende konnten sich auf ein Begleitschiff 
retten. Die Ursache für die Detonation konnte später nie geklärt 
werden - vermutlich eine Explosion in der Munitionskammer.
An das Schicksal des Kleinen Kreuzers "SMS Karlsruhe" und seiner 
Besatzung wird der Einsatz- und Ausbildungsverband der Deutschen 
Marine in einer feierlichen Zeremonie an Bord der drei Schiffe 
"Sachsen", "Lübeck" und "Frankfurt am Main" erinnern. Kapitän zur See
Jens Beckmann, Kommandeur des Verbandes, wird aus diesem Anlass Worte
des Gedenkens sprechen und auch den Bogen spannen bis in die 
Gegenwart. Mit der Fregatte "Karlsruhe" hat die Deutsche Marine heute
ein Schiff, das in der Tradition seiner Vorgänger gleichen Namens 
steht. Die "Karlsruhe" der Deutschen Marine begeht in wenigen Wochen 
das 25. Jubiläum seiner Indienststellung.
Mit Kapitän zur See Jens Beckmann sprach Mareile Kneisel über 
Geschichte und Gegenwart der Fregatte Karlsruhe.
Hintergrundinformationen zum Einsatz- und Ausbildungsverband
Der EAV dient der Ausbildung der Offiziersanwärter der Deutschen 
Marine. Sie sollen auf den Schiffen alle Abschnitte eines 
Marineschiffs kennenlernen. Die Männer und Frauen werden von 
erfahrenen Offizieren und Unteroffizieren angeleitet, um umfassende 
Einblicke in die sogenannten Hauptabschnitte Nautik, Schiffstechnik 
und Operation zu erhalten. Der Gefechtsdienst an Bord bildet einen 
Schwerpunkt der Ausbildung, darunter fällt auch die Schiffssicherung.
Diese beinhaltet die Bekämpfung von Wassereinbrüchen und Feuer an 
Bord. Auch umfangreiche Rettungsmanöver wie zum Beispiel "Mann über 
Bord" kommen nicht zu kurz. Der Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV)
ist - wie der Name sagt - nicht nur für die Ausbildung der 
Offiziersanwärter da, sondern auch ein Einsatzverband. Er kann bei 
Bedarf jederzeit zu einem militärischen Einsatz oder zu Manövern 
abgerufen werden. Rund 600 Marineangehörige - darunter 72 
Offiziersanwärter - befinden sich zurzeit auf dem Weg nach Willemstad
auf der Insel Curacao. Am 13. Juni werden die Schiffe in ihren 
Heimathäfen Wilhelmshaven und Kiel zurückerwartet.
Die Fragen aus dem Interview:
Herr Kapitän, die Fregatte "Karlsruhe" gilt neben der Emden als 
das Traditionsschiff der Deutschen Marine. Inwieweit verpflichtet 
dies Schiff und Besatzung auf besondere Art und Weise?  Antwort ab 
0:00:10 - 0:00:43
Wie wird die Tradition gelebt? Antwort ab 0:00:46 - 0:01:02
Die "Karlsruhe" hat wie die deutsche Marine insgesamt einen großen
Wandel der politischen Welt und damit auch der Sicherheitslage ich in
den vergangenen Jahrzehnten miterlebt. Mit dem Ende des kalten 
Krieges haben sich auch die Aufgaben der Schiffe verändert. Welche 
Aspekte stehen heute im Vordergrund?   Antwort ab 0:01:18 - 0:02:07
In den vergangenen Jahren hat die "Karlsruhe" an vielen 
Auslandseinsätzen teilgenommen, angefangen von der Embargo-operation 
in der Adria gegen Ex-Jugoslawien Anfang der Neunziger, über UNIFIL 
im Mittelmeer und natürlich ganz aktuell die Anti-Piraten-Mission 
Atalanta vor der Küste Somalias. In wieweit hat das Schiff und 
Besatzung geprägt? Antwort ab 0:02:26 - 0:03:13
Stichwort Atalanta: Die "Karlsruhe" war das erste Schiff, das die 
Deutsche Marine für den internationalen Anti-Piraten-Einsatz gestellt
hat. Das Schiff ist vor kurzem aus dem Einsatz zurück gekommen. Wie 
ist diese Bewährungsprobe aus Ihrer Sicht als Geschwaderkommandeur 
verlaufen? 0:03:27 - 0:04:33
Welche grundlegenden Erfahrungen hat die "Karlsruhe" in ihrer Zeit
vor Somalia gemacht, die für die Beteiligung der Deutschen Marine an 
diesem Mandat wichtig sind, das ja erstmals ein wirklich robustes 
ist? Antwort ab 0:04:46 - 0:06:26
Die heutige Fregatte "Karlsruhe" ist das fünfte Schiff, das den 
Namen der Stadt trägt. Es gab ein Vorgängerschiff, das in der 
Geschichte der Deutschen Marine einen sehr prominenten Platz hat. Das
war der kleine Kreuzer "Karlsruhe", der im ersten Weltkrieg sehr 
erfolgreich vor der südamerikanischen Küste operierte und 1915 nach 
einer rätselhaften Explosion an Bord gesunken ist mit vielen Toten. 
Der Einsatz-und Ausbildungsverband der Marine kreuzt in diesem Jahr 
in genau diesen Gewässern und will dabei auch an ein Kapitel 
deutscher Marinegeschichte erinnern. Wie wird das aussehen? Antwort 
ab 0:06:58 - 0:08:04
Der Name Karlsruhe, den die Fregatte trägt, ist ja nicht einfach 
nur Name. Jedes Schiff pflegt eine Patenschaft mit der Stadt oder dem
Bundesland, nach der bzw. dem es benannt ist. Wie eng ist die 
Verbindung der "Karlsruhe" zur Stadt? Antwort ab 0:08:19 - Ende
Autorin: Mareile Kneisel, Presse- und Informationszentrum Marine
Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben 
genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de.

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Stabsbootsmann Detlef Struckhof
Telefon: 0 46 31 - 6 66 - 44 32
E-Mail: piz@marine.de

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