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Commerzbank Aktiengesellschaft

Woche vom 15.09. bis 19.09.2008

Frankfurt (ots)

Volkswirtschaft
Rückblick
Das US-Verbrauchervertrauen (Uni Michigan) hat sich weiter 
stabilisiert und deutlich von 63 auf 73,1 Punkte erhöht. Offenbar hat
die durch den Ölpreisrückgang ausgelöste Benzinpreisverbilligung den 
Verbrauchern die Hoffnung auf eine Besserung ihrer Lage gegeben und 
somit die Konsumentenstimmung deutlich aufgehellt. Die harten Daten 
zeichnen jedoch bisher ein anderes Bild. So sind die 
Einzelhandelsumsätze im August erneut deutlich gesunken (s. Abbildung
links) und lassen somit auf einen Rückgang des privaten Konsums im 
dritten Quartal 2008 schließen. Dies wäre das erste Mal auf 
Quartalsebene seit 1991. Entsprechend dürfte die US-Wirtschaft im 2. 
Halbjahr stagnieren. Auch in Deutschland und im Euroraum verdichten 
sich die Hinweise auf eine schwache zweite Jahreshälfte. So war im 
Juli ein drastischer Exportrückgang in Deutschland zu verzeichnen und
die Industrieproduktion im Euroraum ging deutlich zurück.
Ausblick
Schlechte US-Konjunkturdaten, die andauernde Fragilität des 
Finanzsystems und die mit dem Ölpreisrückgang einhergehenden 
rückläufigen Inflationserwartungen lassen annehmen, dass eine 
Zinserhöhung für die US-Notenbank derzeit noch keine ernst zu 
nehmende Alternative ist. Vielmehr keimten sogar teilweise 
Zinssenkungserwartungen im Markt auf. Eine Änderung des Leitzinses 
bei der am Dienstag anstehenden Sitzung des Offenmarktausschusses der
US-Notenbank ist nicht zu erwarten. Durch das Statement zur 
Entscheidung sollte allerdings klar werden, dass vorerst mit einem 
unveränderten Leitzins zu rechnen ist. Fed-Präsident Bernanke dürfte 
einen neutralen Ausblick und keinerlei Hinweise auf Zinsänderungen 
geben. So lange die US-Regierung Teile des Bankensystems mit 
öffentlichen Garantien stützen muss, sollte es keine Zinsanhebung 
seitens der Fed geben. Etwas erleichtert wird die Situation vom 
nachlassenden Inflationsdruck. So dürften die Verbraucherpreise im 
August gegenüber dem Vormonat leicht gefallen sein. Die 
Inflationsrate sollte in den nächsten Monaten zurückgehen und die 
Gefahr von Zweitrundeneffekten dürfte sich verringern.
In Deutschland steht der ZEW-Index im Fokus. Die 
Konjunkturerwartungen der vom Zentrum für Europäische 
Wirtschaftsforschung (ZEW) befragten Finanzanalysten dürften sich 
erneut etwas verbessert haben. Dies ist allerdings eher als eine 
Reaktion auf die deutliche Eintrübung der aktuellen Lage zu 
interpretieren als auf ein wirkliches Aufhellen der konjunkturellen 
Perspektiven. Das ZEW befragt Analysten, ob diese in den nächsten 6 
Monaten eine bessere oder schlechtere Konjunkturlage als in den 
vergangenen 6 Monaten erwarten. So ist mit zunehmender Eintrübung der
gegenwärtigen Situation die aufkommende Erwartung, dass es in den 
kommenden Monaten nicht noch schlechter wird, eine natürliche Folge. 
Dennoch: Der Index für den Konjunkturausblick wird weit im negativen 
Bereich bleiben, was bedeutet, dass die überwiegende Mehrzahl der 
befragten Analysten eine weitere Eintrübung der Lage erwarten.
Aktienmärkte
Rückblick
Eine - bezogen auf die reine Indexperformance - eher langweilige 
Woche liegt hinter uns, doch es gab eine Reihe von Meldungen, die die
Märkte bewegten. Während Lehman Brothers vor dem Wochenende noch mit 
Hilfe vom amerikanischen Finanzministerium und Notenbank einen Käufer
suchte, teilte die Bank in der vergangenen Nacht mit, dass man nach 
dem Scheitern von Rettungsversuchen Gläubigerschutz nach Chapter 11 
beantragt habe. Trotz eines das ganze Wochenende andauernden 
Krisengipfels sanken die Chancen zur Rettung von Lehman Brothers 
zuletzt gegen Null. Mögliche Käufer der viertgrößten 
US-Investmentbank hatten ihre Offerten wegen unkalkulierbarer Risiken
zurückgezogen. Die Bank of America - ursprünglich ein Kaufinteressent
für Lehman - übernimmt ihre Rivalin Merrill Lynch. Die Übernahme hat 
einen Wert von rund 44 Milliarden Dollar, der in Aktien gezahlt 
werden soll. Mit der Übernahme von Merrill Lynch und bei einem Aus 
für Lehman Brothers würden damit binnen kurzer Zeit von einst fünf 
unabhängigen US-Investmentbanken nur noch die Branchenführer Goldman 
Sachs und Morgan Stanley übrig bleiben. Beide legen in dieser Woche 
Quartalszahlen vor. American International Group setzen Spekulationen
um weitere Milliardenbelastungen aus ihrem Portfolio an 
Kreditderivaten auf Hypothekenpapiere zu. Zudem kursieren Sorgen, dem
Versicherer stünden als Besitzer der im Zuge der Verstaatlichung im 
Wert verfallenen Aktien von Fannie Mae und Freddie Mac hohe Verluste 
ins Haus. Zudem muss demnach der angeschlagene größte US-Versicherer 
Konzernteile verkaufen und sich eine weitere Kapitalspritze in 
Milliardenhöhe verschaffen. Bei all den negativen Nachrichten ging 
dabei fast unter, dass die Konsolidierung im deutschen Bankenmarkt 
weiter ging und die Deutsche Bank größter Aktionär bei der Postbank 
wird.
Ausblick
Im Gegensatz zu den zurückliegenden Tagen ist für die laufende Woche 
wieder eine hochkarätigere Agenda zu erwarten. Die Themen reichen von
Daten zur Inflation über das FOMC Zinsmeeting bis hin zu 
Quartalsveröffentlichungen wichtiger US-Unternehmen - über die 
Investmentbanken hinaus berichten auch FedEx und Oracle. Diese 
Berichte dürften stärker im Zeichen der konjunkturellen Perspektive 
stehen. Und von dieser Seite gibt es derzeit vermutlich nur wenig 
Gutes zu berichten. Der September macht seinem Ruf als traditionell 
schwacher Börsenmonat bislang alle Ehre. Die Erleichterung über die 
Rettung der angeschlagenen US-Hypothekeninstitute Fannie Mae und 
Freddie Mac währte nur kurz. Die Ereignisse vom Wochenende sorgen 
dafür, dass in einem ohnehin von ausgeprägter Risikoaversion 
gekennzeichneten Umfeld die Nervosität erneut angestiegen ist. 
Angesichts der auch technisch sehr fragil wirkenden Situation nehmen 
Anleger derzeit vermehrt die Zuschauerposition ein und halten 
Liquidität, um eine Bodenbildung abzuwarten. Alles in allem bleibt 
dem Markt in den nächsten Tagen eine anhaltende Verunsicherung nicht 
erspart. Zwar könnte die Perspektive des Erreichens eines Peaks bei 
der Inflation für etwas Erleichterung sorgen. Jedoch dürfte sich das 
latent ungute Gefühl, dass im Finanzsektor und bei 
konjunktursensitiven Branchen für 2009 noch Gewinnanpassungen 
anstehen, kurzfristig nicht auflösen.
Rentenmärkte
Rückblick
Die Verstaatlichung von Freddie Mac und Fannie Mae hatte nur einen
kurzen negativen Einfluss auf die Rentenmärkte. Recht schnell setzte 
sich die Marktmeinung durch, dass die Finanzkrise auf diese Weise 
zwar etwas gelindert, jedoch keineswegs überwunden werden kann. Die 
Ereignisse um die US-Investmentbank Lehman Brothers vom Wochenende 
bestätigten diesen Eindruck und führten bis zum Montagvormittag 
nochmals zu einem deutlichen Kurssprung.
Ausblick
Vor dem Hintergrund, dass die Finanzmarktkrise einen weiteren 
Höhepunkt erreicht hat, sollten die Staatsanleihen auch in dieser 
Woche Unterstützung erhalten, wenngleich beim aktuell schon sehr 
niedrigen Zinsniveau nur allenfalls begrenztes Kurspotenzial besteht.
Auch die Zinsentscheidung der US-Notenbank sollte eher für weiterhin 
feste Rentenmärkte sorgen, da sich mehr und mehr verdeutlichen 
sollte, dass eine Zinserhöhung noch recht lange auf sich warten 
lassen wird. Es dürfte sich die Marktmeinung verfestigen, dass die 
Fed weiterhin der Stabilisierung der Finanzmärkte eine höhere 
Bedeutung beimisst als der Inflationsbekämpfung. Dazu dürfte auch 
beitragen, dass der Inflationsdruck nachzulassen beginnt, wenngleich 
die aktuelle Inflationsrate noch weit von einem mit Preisstabilität 
zu vereinbarenden Niveau entfernt ist. Außer den US-Inflationsdaten 
sollten die in dieser Woche anstehenden Konjunkturdaten nicht das 
Potenzial haben, größere Kursbewegungen an den Rentenmärkten 
auszulösen.
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