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Rhein-Neckar-Zeitung

RNZ: 1984 war gestern

Heidelberg (ots)

Von Klaus Welzel
George Orwells "1984" war gestern. In Zeiten des Terrors haben sich 
die Menschen in den westlichen Industriestaaten längst daran gewöhnt,
in ihrer Freiheit eingeschränkt zu werden. Das Finanzamt schaut ihre 
Konten an, seit Neuestem dürfen das auch amerikanische Behörden. 
Fliegt ein Europäer wiederum in die USA, werden seine persönlichen 
Daten ebenfalls im Vorfeld übermittelt. Und seit 2008 darf "Papa 
Staat" auch noch dabei sein, wenn sich ein Europäer ein Buch im 
Internet kauft, die Sprechstunde für Prostatapatienten anklickt oder 
mit der Großmutter in Warnemünde per Handy telefoniert. Das aber geht
den Staat nichts an. Rein gar nichts.
In Folge der Anschläge vom 11. September 2001 will dieser Staat 
plötzlich alles wissen. Er speichert deshalb schon einmal vorrätig 
die virtuellen Bewegungsdaten seiner Bürger, falls sich hinter dem 
Besuch beim Online-Kaufhaus vielleicht die Bestellliste für eine 
selbst zu bastelnde Bombe verbirgt. Dass dieser potenzielle 
Bombenleger aber ein Einfaltspinsel sein müsste, weil er doch zur 
Spurenverwischung eine nicht registrierte Prepaid-Karte für seine 
Bestellung verwenden könnte - das interessiert den Staat nicht. Er 
will sammeln. Die Karlsruher Richter können dem Einhalt gebieten. Und
"1984" umschreiben.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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