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RNZ: Die Feudal-Bahn Ein Kommentar der Rhein-NEckar-Zeitung, Heidelberg

Heidelberg (ots)

Von Klaus Welzel
Unbestritten: Hartmut Mehdorn hat sich als Bahnchef große Verdienste 
erworben - vor allem den, mit dem Staatsunternehmen Milliardengewinne
erwirtschaftet zu haben. Dass die Kunden dafür in mehrfacher Hinsicht
zahlen müssen, steht auf einem anderen Blatt. Denn politisch genoss 
Mehdorn mit seinem marktwirtschaftlich orientierten Kurs stets 
Rückendeckung aus dem Kanzleramt - erst durch Schröder, dann durch 
Merkel.
Der Rückhalt jedoch ist längst dahin. Mehdorn hätte schon vor Wochen 
gehen müssen, würde im Herbst nicht neu gewählt. Sein mangelndes 
Schuldbewusstsein, sein erklärter Unwillen zur Aufklärung und 
letztlich die Zwischenergebnisse der Sondermittler lassen nur einen 
Schluss zu: Die Bahn missachtete unter Mehdorn den Datenschutz 
systematisch. Sie benahm sich gegenüber ihren Angestellten wie eine 
Feudalherrin, die Rechte nur für sich akzeptiert und in jeglicher 
Kritik einen persönlichen Angriff sieht.
Nur weil die Union den Posten des Bahnchefs nach Mehdorn gerne mit 
einem der ihren besetzen will und weil sie hofft, nach der Wahl ohne 
die SPD diesen Manager bestimmen zu können, nur deshalb ist Mehdorn 
noch im Amt. Vorzeitig gehen muss er so oder so - ob er bis zur 
Bundestagswahl durchhält ist seit gestern jedoch völlig offen.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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