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DEKRA auf der AMI 2007 in Leipzig
Pkw-Generationen im Emissionsvergleich
Deutliche Fortschritte auf dem Abgassektor

Stuttgart (ots)

- Alle Schadstoffkomponenten erheblich reduziert
   - Fahrzeuggewicht beeinflusst Kraftstoffverbrauch
   - DEKRA gibt Tipps zum Kraftstoffsparen
"In den vergangenen Jahren haben die Pkw-Hersteller bei der 
Reduzierung der Schadstoffemissionen ihrer Fahrzeuge erhebliche 
Fortschritte erzielt", so das Fazit von Clemens Klinke, Vorsitzender 
der DEKRA Automobil GmbH, in einem Pressegespräch zur Eröffnung der 
AMI 2007 in Leipzig. Damit beschrieb Klinke das Ergebnis eines 
Generationenvergleichs gängiger Fahrzeugmodelle im DEKRA Automobil 
Test Center in Klettwitz. Beim Vergleich von "Alt" und "Neu" 
ermittelten die Sachverständigen eine Verringerung des Ausstoßes der 
Schadstoffemissionen um bis zu 99 Prozent.
Bei ihrem Generationenvergleich ließen die DEKRA Experten drei 
aktuelle Fahrzeugmodelle gegen drei Exemplare aus früheren 
Modelljahren antreten. Die Sachverständigen schickten einen VW Golf V
Benziner und einen Golf I aus dem Jahr 1983, eine aktuelle 
Mercedes-Benz C-Klasse C 220 CDI und einen 190 D, Erstzulassung 1985,
und in der dritten Paarung einen Peugeot 207 D mit einem Peugeot 205 
D von 1992 auf den Abgasprüfstand. Geprüft wurden die Fahrzeuge nach 
dem derzeit gültigen "Neuen Europäischen Fahrzyklus" (NEFZ), den alle
Fahrzeuge bei der Typzulassung absolvieren müssen.
Die Mess-Ergebnisse lassen deutlich die Fortschritte erkennen, die
in den vergangenen beiden Jahrzehnten bei der Schadstoffreduktion 
erzielt worden sind. Ob Stickoxide, Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid
oder Partikel: Bei allen drei Fahrzeugpaaren  konnten Verbesserungen 
zwischen 60 und 99 Prozent festgestellt werden. Und dies, obwohl 
Motorleistung und Fahrzeuggewicht stark gestiegen sind Die getesteten
aktuellen Fahrzeuge waren zwischen 370 Kg ( 31%) und 560 Kg (69% ) 
schwerer als ihre älteren  Vergleichsmodelle.
Dieses Mehrgewicht ist zu einem großen Teil auf die Verbesserungen
bei der Fahrzeug-Sicherheit und auf das Komfort-Angebot 
zurückzuführen. Sicherheitskomponenten wie Airbags, ABS, ESP und 
optimierte Crashstrukturen haben wesentlich zu einem Rückgang der 
Verkehrsopfer beigetragen. So ging die Zahl der im Straßenverkehr 
Getöteten seit 1991 von 11.300 um mehr als die Hälfte auf 5.094 im 
Jahr 2006 zurück.  An dieser positiven Entwicklung muss weiter 
gearbeitet werden, um das anspruchsvolle Ziel der "Europäischen 
Charta  für die Straßenverkehrssicherheit" - Halbierung der Zahl der 
im Straßenverkehr Getöteten bis 2010 - zu erreichen.
"Allerdings kompensiert die starke Zunahme des Fahrzeuggewichts 
durch neue Sicherheitskomponenten und Komforteinbauten zu einem 
großen Teil die erzielten Einsparerfolge beim Kraftstoffverbrauch und
die daran "gekoppelten" CO2-Emissionen", erläuterte Automobil Chef 
Klinke. Gewichtsbereinigt verminderte sich der Kraftstoffverbrauch 
und somit der CO2-Ausstoß bei den verglichenen Modellen um bis zu 28 
Prozent. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass selbst die 
"Schadstoffverringerer" geregelter Katalysator und Rußfilter direkt 
oder indirekt zu einer Verbrauchs- und CO2- Erhöhung beitragen. Viele
auf der AMI 2007 vorgestellten Modelle zeigen, dass bei den 
Fahrzeug-Herstellern an einer kontinuierlichen Verringerung des 
CO2-Ausstoßes gearbeitet wird. Start-Stopp-Automatik, synthetische 
Kraftstoffbeimischungen oder Biokraftstoffe, Erdgas- und 
Flüssiggas-Varianten, Hybridantriebe, Energierückgewinnung,  
Leichtlaufreifen und -öle sowie Aerodynamikverbesserungen sind nur 
einige Beispiele. Nicht einzelne Maßnahmen, sondern eine möglichst 
intelligente Kombination dieser verschiedenen Ansätze wird nach 
Ansicht von Klinke Fortschritte im Klimaschutz bringen. Auch wenn der
Anteil des Straßenverkehrs nur 12% des deutschen CO2- Ausstoßes 
beträgt, fordert DEKRA die Automobilindustrie auf, an der 
CO2-Reduzierung weiterzuarbeiten, ohne das langfristige Ziel des 
Wasserstoffantriebs aus dem Auge zu verlieren.
Allerdings ist zu bedenken, dass die von den Fahrzeug-Herstellern 
vorgenommenen Maßnahmen zur CO2- Reduzierung sich kurzfristig nur 
geringfügig auf den Klimahaushalt auswirken werden, da diese 
Maßnahmen nur die Neuzulassungen (3,46 Mio. Fahrzeuge in 2006) 
betreffen, und somit ein nennenswerter Anteil dieser Fahrzeuge erst 
in einigen Jahren zu erwarten ist.
Deshalb appelliert DEKRA:
Für eine kurzfristige CO2-Reduzierung kann jeder Autofahrer etwas 
tun. Es gilt, die eventuell schon vergessenen Spritsparregeln zu 
beachten. Diese wirken sich nicht nur positiv auf die CO2-Bilanz 
sondern auch auf die Geldbörse aus.
- Möglichst im Drehzahlbereich mit dem geringsten spezifischen 
     Kraftstoffverbrauch fahren
   - Bei längeren Stopps den Motor abschalten
   - Motor regelmäßig in einer Fachwerkstatt warten lassen
   - Reifenluftdruck regelmäßig überprüfen
   - Fahrtstrecken planen um Staus zu umfahren
   - Energiesparseminare besuchen
Aber auch die  Politiker und Kommunen sind gefordert. 
Infrastrukturmaßnahmen zur Stauvermeidung  und intelligente 
Ampelschaltungen mit Anzeige der verbleibenden Rotphase wurden neben 
steuerlichen Anreizsystemen als Beispiele genannt. Da diese Maßnahmen
alle Autos - ob alt oder neu - betreffen, ist dies sicherlich eine 
sinnvolle Ergänzung zu den Herstelleraktivitäten. Damit sind 
Verbrauchsreduzierungen zwischen 10 und 20% machbar, die sich positiv
auf die Klimabelastungen auswirken würden.

Pressekontakt:

Lothar Nicolas
Tel. 07 11.78 61-21 22
Fax 07 11.78 61-27 00
lothar.nicolas@dekra.com

Original-Content von: DEKRA SE, übermittelt durch news aktuell

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