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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Abzug der britischen Streitkräfte

Bielefeld (ots)

Ein Megaproblem für Kommunen, Handwerk und
Beschäftigte rund um die Senne, eine Riesenchance für 
Ostwestfalen-Lippe: Falls sie 2010 die Wahlen gewinnen, wollen die 
britischen Konservativen alle 25 000 Soldaten aus Deutschland 
abziehen.
Im Großraum Paderborn würde das den Verlust von mehr als 1000 
Arbeitsplätzen, millionenschweren Aufträgen an die heimische 
Wirtschaft und sinkende Immobilienpreise bedeuten. Sennelager, Schloß
Neuhaus, Bad Lippspringe und Schlangen ohne Briten, das ist wie 
Bochum ohne Opel und Nokia.
Aber so schnell schießen die Engländer nicht. Noch wird investiert. 
Neben Kasernen und Simulationsanlagen wird gerade ein zentrales 
Gerichtswesen am Sennerand aufgebaut. Kapazitäten aus Rheindahlen 
entstehen gerade neu zwischen Paderborn und Bielefeld.
 Schatten-Verteidigungsminister Liam Fox hat mit einem Interview im 
»Daily Telegraph« die jüngste Debatte ausgelöst. Aber sie ist mehr 
als das Getöse eines Wahlkämpfers. Dahinter steckt ein lang gehegter 
Plan der Konservativen, die einen vollständigen Truppenabzug bislang 
für das Jahr 2035 anpeilten.
Kurzum: Der mögliche Abzug könnte auch früher kommen als in 25 
Jahren, aber er vollzieht sich nicht über Nacht. Und das ist die 
Chance, die auf deutscher Seite genutzt werden sollte.
Wann auch immer der Tag X kommt, an ihm würde automatisch ein 
Landtagsbeschluss aus dem Jahr 1991 wirksam. Damals entschieden alle 
Parteien, auch die heute regierende CDU, auf Antrag des Bielefelder 
Grünen Michael Vesper, in der Senne einen Nationalpark zu errichten, 
sobald die militärische Nutzung endet.
 Ein noch so gigantisches Naturschutzprojekt kann nicht eins zu eins 
ersetzen, was vorher an Wirtschaftskraft verloren geht. Das ist 
leider wahr. Aber es gibt inzwischen Erfahrung mit Konversion, dem 
Umwandeln militärischer Hinterlassenschaften in strukturpolitisch 
Wirksames. Bielefeld und Detmold wissen, dass sich ehemalige Kasernen
wunderbar als Hochschulen, Behörden oder Sozialzentren nutzen lassen.
Steuergelder hat es nach dem Ende des Kalten Krieges stets auch im 
Westen gegeben, als US-Soldaten, Belgier und Franzosen aus 
Westerwald, Hunsrück und Eifel abgezogen wurden.
Selbst ein Nationalpark schafft Beschäftigung, braucht 
Besucherzentren, einen ziemlich langen Zaun - über den es noch 
Diskussionen geben dürfte - und hat reichlich Planungsbedarf.
 Mehr noch. Weder Opel noch Nokia suchen Standorte in OWL. Wenn die 
Senne überhaupt einen besonderen Wert darstellt, dann als 
Nationalpark.
Eine einzigartige Vielfalt an Lebensräumen, mehr als 5000 Pflanzen 
und Tierarten, von denen 500 auf der »Roten Liste« stehen und die 
große unzerschnittene Weite am Fuße des Teutoburger Waldes sind ein 
einzigartiges Naturerbe, auf dessen Übernahme sich die Region 
behutsam und weitsichtig vorbereiten sollte

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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