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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Stellenabbau bei Opel

Bielefeld (ots)

Jetzt ist die Katze aus dem Sack - sollte man
jedenfalls meinen. Schließlich hat General-Motors-Europachef Nick 
Reilly gestern klare Ansagen gemacht, was den geplanten Stellenabbau 
bei den Opel-Werken in Deutschland angeht.
Knapp 5000 der 9000 in Europa einzusparenden Arbeitsplätze müssen die
vier Produktionsstätten Bochum, Rüsselsheim, Eisenach und 
Kaiserslautern beisteuern. Das sieht der Sanierungsplan vor. Damit 
aber ist längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Die im 
gleichen Atemzug verkündete Botschaft Reillys, GM erwarte einen 
Beitrag der Mitarbeiter und setze auf die Hilfe der Regierung, ist 
auch als Drohung zu verstehen. Entweder alle Beteiligten fahren mit 
auf diesem von GM vorgegebenen Weg, oder. . .  ?
Ja, was dann? Bis Mitte Dezember hat Reilly allen Beteiligten Zeit 
gegeben, eine Entscheidung zu treffen. Bis dahin will GM »keine 
einseitigen Fakten schaffen«. Das ist schlichtweg Erpressung und dazu
eine Frechheit.
Monatelang hat sich GM um jedwede Entscheidung gedrückt und 
hinterhältig auf Zeit gespielt. Erst wurde der Überbrückungskredit 
aus Deutschland genommen, um vorübergehend die Liquidität zu sichern.
Dann wurden in Detroit scheinbar sämtliche Ampeln auf Grün gestellt, 
um den Einstieg von Magna bei Opel zu ermöglichen.
Doch die GM-Verantwortlichen hatten die Ausfallstraße nach Österreich
schon nach wenigen Kilometern gesperrt. Die neue alte Richtung hieß 
und heißt Amerika. Der Grund ist einfach: Opel baut derzeit 
konkurrenzfähige Autos. Das drückt sich in Verkaufszahlen ebenso aus 
wie in einer Reihe von Preisen, mit denen die jüngsten Modelle 
Insignia und Astra überhäuft werden. Eine ähnliche Entwicklung gibt 
es in den USA nicht.
 GM hat im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen zwar Tausende von 
Mitarbeitern freigesetzt. Technische Hoffnungsträger auf vier Rädern 
aber fehlen. Das immer wieder angeführte Elektroauto Volt ist 
keinesfalls der Heilsbringer, als den ihn GM immer wieder preist. 
Elektroautos sind bis auf weiteres ein Zuschussgeschäft, da beißt die
Maus keinen Faden ab.
Ohne Opel hat GM keine Chance, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. GM
braucht dringend das Opel-Know-how. In den USA wird der Insignia 
bereits als Buick-Modell unter anderem Namen verkauft, in China hat 
die GM-Tochter den Astra als Exelle im Angebot. Und der im kommenden 
Frühjahr zu erwartende neue Meriva hat ebenfalls das Zeug, außerhalb 
Europas für Furore zu sorgen.
 Das alles wissen die GM-Manager. Doch sie wissen eben auch, dass die
Regierungen in Europa darum kämpfen, Arbeitsplätze zu sichern.
 Aber selbst wenn die benötigten Sanierungskosten von 3,3 Milliarden 
Euro für Opel fließen sollten - an eine Rettung aller Opel-Werke zu 
glauben, wäre fatal. Dazu hat GM in der Vergangenheit zu oft falsch 
gespielt

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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