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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zum Wirtschaftswachstum:

Bielefeld (ots)

Im tiefsten Schwarz hatten Konjunkturexperten
noch zu Jahresbeginn die weltweite Wirtschaftsentwicklung gesehen. 
Eine Erholung wurde frühestens für 2010 erwartet. Doch nun ist die 
Rezession erst einmal gestoppt.
Die Erfahrung mit Konjunkturprognosen in dieser Krise zeigt, dass man
den Experten nur wenig glauben sollte. Viele der so genannten 
Wirtschaftsweisen überboten sich zu Jahresanfang mit 
Negativprognosen. Zu oft lagen sie mit ihren Vorhersagen auch völlig 
daneben, so dass ein renommierter deutscher Wirtschaftsforscher im 
Frühjahr gar empfahl, das Prognostizieren für eine Weile 
einzustellen. So skeptisch wie gegenüber den Schwarzmalern sollten 
wir auch gegenüber den Jublern sein, die bereits das Ende der Krise 
ausgerufen haben.
Gleichwohl sollten wir bei aller Skepsis die positiven Signale nicht 
zu klein reden. In den vergangenen Wochen mehrten diese sich. Die 
Auftragseingänge der Industrie stiegen um 4,5 Prozent, die deutschen 
Exporte legten im Juni um sieben Prozent zu.
Zwei Faktoren haben diese Entwicklung in Deutschland ganz 
entscheidend geprägt. Da ist zum einen der Konsum. In der tiefsten 
Wirtschaftskrise nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Kauflaune 
der Deutschen kaum verändert, weil die Bürger von der Krise im 
eigenen Geldbeutel nur wenig gespürt haben. Sinkende Preise haben 
dazu nicht unerheblich beigetragen. Dazu ist die befürchtete große 
Entlassungswelle bisher zum Glück ausgeblieben.
Nun ist auch der Welthandel wieder angesprungen. Davon profitiert 
eine Exportnation wie Deutschland besonders. Das war im Herbst nach 
der Pleite der Lehman-Bank in den USA nicht abzusehen. Danach 
verweigerten verunsicherte Banker Unternehmen nötige Kredite. Firmen 
scheuten sich neue Aufträge zu vergeben, bereits vereinbarte Aufträge
wurden wieder storniert.
 Nun aber kommen in der deutschen Wirtschaft wieder mehr Aufträge 
herein, weil sich der Konjunkturhimmel nicht nur in China und in den 
USA, sondern auch bei den europäischen Nachbarn wieder aufhellt. Die 
milliardenschweren Konjunkturprogramme haben zu dieser Entwicklung 
entscheidend beigetragen. Doch es bleiben Fragezeichen. Was passiert,
wenn diese Programme auslaufen? Wird es dann einen sich selbst 
tragenden Aufschwung geben? Eine Antwort haben die Ökonomen noch 
nicht.
 Eine Gefahr kommt sicherlich noch vom Arbeitsmarkt, der der 
wirtschaftlichen Entwicklung stets hinterherhinkt. Die Kurzarbeit in 
der Industrie hat bisher einen großflächigen Stellenabbau verhindert.
Das könnte spätestens nach der Bundestagswahl anders werden, wenn 
sich der Aufschwung nicht verstetigt. Zu einem positiven 
Stimmungsbild wird auch die kommende Bundesregierung nicht beitragen 
können. Sie wird nach den all den Milliarden-Krisenprogrammen 
schlimme Haushaltszahlen präsentieren müssen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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