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Sonnleitner fordert Kostenentlastungsprogramm - DBV-Präsidium hat Entschließung verabschiedet

Sonnleitner fordert Kostenentlastungsprogramm - 
DBV-Präsidium hat Entschließung verabschiedet
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Berlin (ots)

(DBV) Die deutschen Bauern werden von einer "regelrechten 
Kostenlawine" überrollt. Zwar erzielen sie mit einigen Produkten 
höhere Erlöse, doch stiegen die Kosten innerhalb eines Jahres 
exorbitant. Kostenexplosionen innerhalb des Zeitraumes April 2007 bis
April 2008 belasteten die Betriebe nach Angaben des Statistischen 
Bundesamtes besonders bei Düngemitteln mit 70 Prozent, bei 
Futtermitteln mit 40 Prozent, bei Saatgut mit 25 Prozent und Energie 
mit 18 Prozent. Deshalb fordert das Präsidium des Deutschen 
Bauernverbandes (DBV), unter Leitung von DBV-Präsident Gerd 
Sonnleitner, zum Auftakt des Deutschen Bauerntages 2008 ein 
Kostenentlastungsprogramm von der Bundesregierung.
In fünf Bereichen wird in diesem Kostenentlastungsprogramm zur 
wirtschaftlichen Stärkung der deutschen Landwirtschaft im 
internationalen Wettbewerb danach dringender Handlungsbedarf gesehen.
So müsse die Besteuerung von Agrardiesel in Deutschland endlich an 
die europäischen Nachbarstaaten angepasst werden. Gefordert wird, den
Steuersatz auf den von Heizöl zu senken. In Deutschland wird auf 
Agrardiesel eine Steuer von durchschnittlich 40 Cent pro Liter 
erhoben. In Dänemark zahlen die Bauern dagegen nur 3,2 Cent, in den 
Niederlanden 5 Cent, in Großbritannien 6 Cent und in Italien 8,9 
Cent. Die französischen Bauern müssen auf Agrardiesel überhaupt keine
Steuern zahlen. "Mit
800 Millionen Euro Steuern auf Agrardiesel wird die deutsche 
Landwirtschaft im Wettbewerb unverhältnismäßig stark belastet. Dies 
ist im europäischen Vergleich unerträglich und erdrückend", erklärte 
Sonnleitner auf der Pressekonferenz.
Auch bei Eiweißfuttermitteln erleben die Schweine-, Rinder- und 
Geflügelhalter extreme Wettbewerbsverzerrungen durch eine 
praxisfremde Nulltoleranz bei importierten Futtermitteln. Wenn in 
Schiffen aus Südamerika technisch unvermeidbare kleinste Spuren von 
in der EU noch nicht zugelassenen gentechnisch veränderten 
Soja-Futtermitteln gefunden werden, müssen die Schiffe ungelöscht 
abgewiesen werden. Da jedoch die deutschen und europäischen 
Tierhalter auf importierte Eiweißfuttermittel angewiesen sind, wird 
diese Nulltoleranz das Angebot derart verringern, dass die Preise 
unverhältnismäßig steigen werden. Sonnleitner befürchtet, dass 
dadurch erhebliche wirtschaftliche Probleme auf die Schweine-, 
Rinder- und Geflügelhalter in den kommenden Monaten zukommen werden.
Auch im Steuerrecht kann es hilfreiche Kostenentlastungen geben. 
So schlägt Sonnleitner die Möglichkeit vor, eine 
Risikoausgleichsrücklage in der Bilanz zu bilden. "Auf die 
gestiegenen Witterungs-, Seuchen- und Marktrisiken muss die deutsche 
Landwirtschaft mit einer größeren Eigenvorsorge reagieren. Dies ist 
auch im Interesse der Verbraucher zur Gewährleistung der 
Versorgungssicherheit". In der Agrarsozialpolitik habe man durch eine
Reform der landwirtschaftlichen Unfallversicherungen Einsparungen 
erreicht. Diese müssten aber auch bei den Betrieben ankommen. Dazu 
sei es notwendig, den Bundeszuschuss von 200 Millionen Euro über das 
Jahr 2009 hinaus zur Verfügung zu stellen.
In dem Kostenentlastungsprogramm des DBV wird schließlich ein 
konsequenter Abbau der kostenaufwändigen Bürokratie gefordert. Die 
Bürokratielasten seien für die Landwirte mittlerweile "ins 
Unerträgliche" gewachsen, stellte der DBV-Präsident fest. Dies gelte 
von Cross Compliance innerhalb der EU-Agrarpolitik bis hin zur 
nationalen Umsetzung des Umweltgesetzbuches. Von dem vor zwei Jahren 
auf der Mitgliederversammlung des DBV in Magdeburg vorgestellten 
"Schwarzbuch" zum Bürokratieabbau sei manches erreicht worden, 
einiges aber noch unerledigt geblieben.
Bildunterschrift:
Die Landwirte erzielen derzeit mit einigen ihrer Produkte bessere 
Preise, doch werden sie von einer regelrechten Kostenlawine 
überrollt. Betriebsmittel wie Futtermittel stiegen nach Angabe des 
Statistischen Bundesamtes innerhalb eines Jahres um 38 Prozent, 
Energie um 18 Prozent und Düngemittel sogar um 70 Prozent. 
Durchschnittlich erhöhten sich die Kosten um 18 Prozent, die 
Erzeugerpreise im Schnitt nur um 14 Prozent. Bauern-Präsident Gerd 
Sonnleitner forderte auf dem Deutschen Bauerntag in Berlin deshalb 
ein fünf Maßnahmen umfassendes Kostenentlastungsprogramm.

Pressekontakt:

Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell

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