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BGA: US-Präsident Trumps erste Regierungshandlungen sind alarmierend - Protektionismus stellt konkretes Risiko für die US-Wirtschaft und auch für deutsche Unternehmen dar

Berlin (ots)

"Wir müssen uns auf neue Zeiten einstellen. Mit dem Gewinn der Wahl betrachtet Donald Trump die USA nun als SEIN Unternehmen. Dies hat Implikationen weit über die Handelspolitik hinaus, so etwa auch für die Außen- und Sicherheitspolitik. Dabei ist es für einen Unternehmer nicht untypisch, wie er sich aufstellt. Politik und Wirtschaft in Deutschland müssen Präsident Trump ernst nehmen. Er versteht nur eine harte Sprache. Es muss also klar herausgearbeitet werden, dass Trump noch viel mehr verlieren wird, wenn wir verlieren." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e. V. heute in Berlin.

Für das laufende Jahr 2017 rechnet der BGA mit einem Wachstum der Ausfuhren von bis zu 2,5 Prozent auf einen neuen Rekordwert von rund 1.235 Milliarden Euro. Hinter dieser Prognose muss jedoch ein großes Fragezeichen stehen, da die Unsicherheiten für deutsche Unternehmen nicht weniger geworden sind. Im Gegenteil: die Liste der Risiken für das Auslandsgeschäft wird immer länger. Dazu gehören insbesondere die Herausforderungen durch die Flüchtlingskrise, die Kriege in Nah-/Mittelost und Nordafrika, die Bedrohung durch den Terror des "Islamischen Staats", die Bewältigung des BREXIT, der Umgang mit einer immer autokratischer-regierten Türkei, Territorialkonflikte im Südchinesischen Meer und die nächsten Kapitel in der scheinbar nicht enden wollenden Euro-Schulden-Saga. Mit der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident ist zu den bestehenden Risiken nun ein ganz spezielles Problem für die Weltgemeinschaft hinzugekommen.

"Tatsache ist, dass der vom neuen Präsidenten in Aussicht gestellte Protektionismus ein konkretes Risiko für die US-Wirtschaft und auch für deutsche Unternehmen darstellt. Diese neue Gangart in der amerikanischen Handelspolitik zeichnet sich immer klarer ab. Ganz sicher führt eine solche Politik der Isolierung und Abschottung in einen wirtschaftlichen Niedergang. Daran kann hierzulande niemand ein ernsthaftes Interesse haben", warnte der Außenhandelspräsident.

Am Anfang stünden zunehmende Unsicherheiten, dann unterblieben Investitionen. So komme eine Spirale in Gang, in deren Folge die Weltwirtschaft immer schneller abwärts rutschte, die Unsicherheit weiter zunehme und Wohlstand sowie Sicherheit sänken.

"Viele der Ankündigungen Trumps lassen sich jedoch ohne Regelbruch kaum realisieren. Sollte Präsident Trump dennoch diese roten Linien austesten wollen, gilt es gemeinsam, also Politik und Wirtschaft, stark aufzutreten und harte Antworten zu formulieren", erklärte Börner. Zwar beeindruckten ihn nicht Politiker oder Medien, dafür aber Banken und Börsen - und gerade auch die Wallstreet werde sehr empfindlich reagieren. Da die US-Altersversorgung an den Börsen hänge, könne schließlich jeder Trump-Wähler, jeder Rentner an seinem Kurszettel und an der Höhe seiner Rente ablesen, wie aus dem Gewinner Trump ein Verlierer werde. Hier sei Trump verwundbar.

Die Einführung von "America first" als Staatsräson sowie die angekündigten Alleingänge der USA in der Handelspolitik sollten genug Anlass für die Mitgliedstaaten der EU sein, wieder stärker zusammenzurücken. Mehr denn je seien wir auf ein geeintes Europa und eine starke Euro-Zone angewiesen. Dazu gehöre nicht nur, dass Europa insbesondere im Rahmen seiner Sicherheits- und Verteidigungspolitik eigene Fähigkeiten entwickele und Abhängigkeiten reduziere, sondern auch eine Rückbesinnung auf den EU-Binnenmarkt. Denn nur als ein starker, einheitlicher Wirtschaftsraum seien die Mitgliedstaaten der EU in der Lage, den handelspolitischen Muskelspielen eines Donald Trump zu widerstehen. Denn selbst nach einem BREXIT sei der europäische Markt um 127 Millionen Konsumenten größer als derjenige der USA. Hierfür sei allerdings der Wahlausgang in Frankreich genauso bedeutend, wie die US-Wahl, denn ohne den deutsch-französischen Motor seien ein Auseinanderfallen Europas und des Euros vorprogrammiert.

"Ich warne davor, Präsident Trump nicht ernst zu nehmen. Deutschland muss Allianzen schmieden mit exportstarken Unternehmen in den USA, politisch und wirtschaftlich in Europa, mit Asien, mit Lateinamerika und Kanada. Wir müssen hart und ganz selbstbewusst auftreten. Das ist das Einzige, was einen Unternehmer Trump beeindruckt: Du bekommst einen gnadenlosen Wettbewerb zu spüren", so Börner abschließend.

05, Berlin, 7. Februar 2017

Pressekontakt:

Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529

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