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Revisionsbericht zum Fall Heinze: NDR Verwaltungsrat unterstützt Maßnahmenkatalog

Hamburg (ots)

Der NDR Verwaltungsrat hat sich auf seiner Sitzung
am 22. Januar in Hamburg eingehend mit dem Revisionsbericht zum Fall 
Doris Heinze befasst. Nach Auffassung des Aufsichtsgremiums ist der 
vom Intendanten vorgeschlagene Maßnahmenkatalog zur Vermeidung 
vergleichbarer Fälle in der Zukunft dringend geboten und angemessen. 
Der Verwaltungsrat unterstützt den Kurs des Hauses bei der Umsetzung 
der geplanten Konsequenzen ausdrücklich.
Der Revisionsbericht, der dem Aufsichtsgremium vorliegt, 
beinhaltet dazu zahlreiche Vorschläge, darunter die von Intendant 
Lutz Marmor angeordnete Rotation von NDR Vertretern in Vergabegremien
der Filmförderung. Die langjährige und zeitlich nicht limitierte 
Mitgliedschaft von Frau Heinze in den Vergabeausschüssen 
verschiedener Förderanstalten habe zu einer starken 
Machtkonzentration geführt, wie es im Revisionsbericht heißt. Die 
Gestaltung der Zusammenarbeit mit Drehbuchautoren will der NDR 
gemeinsam mit ihnen in "Werkstattgesprächen" erörtern. Ein erster 
Gesprächstermin hat Ende vergangenen Jahres stattgefunden. Die 
umfangreiche Aufarbeitung des Falls in der betroffenen Redaktion mit 
dem Ziel einer künftig deutlich besseren internen Kommunikation zählt
ebenfalls zu den von der Revision geforderten Punkten; sie hat im 
Rahmen eines internen Workshops zum Fall Heinze bereits begonnen.
Daneben wird auf Anregung der Revision zusätzlich ein 
redaktionsinternes Vier-Augen-Prinzip eingeführt: Nur mindestens zwei
Redakteurinnen oder Redakteure aus der Fernsehfilm-Redaktion können 
gemeinsam über die Realisierung eines fiktionalen Stoffes 
entscheiden. Außerdem sollen Redakteure künftig selbst grundsätzlich 
keine Drehbücher für Fernsehfilme mehr schreiben dürfen. Eine weitere
Konsequenz aus dem "Fall Heinze" wurde bereits gezogen: Pseudonyme 
von Produktionen, an denen der NDR beteiligt ist, sind gegenüber dem 
Sender offenzulegen.
Nach den Feststellungen der NDR Revision haben Insbesondere die 
gezielte Ausnutzung organisatorischer Schwachstellen sowie bewusste 
Verstöße gegen bestehende Regularien durch die frühere 
Fernsehfilm-Chefin den "Fall Heinze" ermöglicht. Die 
Revisionsmitarbeiter sind bei ihrer detaillierten Untersuchung nicht 
auf neue, bisher unbekannte Pseudonyme gestoßen.
NDR Intendant Lutz Marmor: "Für den NDR war der Fall Heinze eine 
bittere Lektion, aber wir haben aus dieser Lektion gelernt. Noch ist 
der Fall Heinze nicht abgeschlossen, weil das arbeitsrechtliche 
Verfahren und die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft andauern. Die 
von uns bereits umgesetzten und die zusätzlich vorgesehenen Maßnahmen
werden vor allem für mehr Transparenz sorgen. Das ist der beste 
Schutz vor Fehlverhalten."
22. Januar 2010

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de

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