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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Patientenbefragung zu Krankenhauskeimen Transparenz herstellen Peter Stuckhard

Bielefeld (ots)

Der Patient, der vor der Frage steht "Werde ich in diesem Krankenhaus womöglich erst richtig krank?", ist irritiert: Wem soll er mehr Vertrauen schenken, dem schönen Qualitätssiegel, für dessen Verleihung auch schon mal die Gesundheitsministerin aus Düsseldorf nach OWL kommt, oder den Aussagen von Patienten in einer Befragung? Eines lässt sich zunächst feststellen: Die von der Arbeitsgemeinschaft vorgelegte Untersuchung ist, anders als viele interessegeleitete Studien, wissenschaftlich und methodisch sauber angelegt. Die Autorinnen markieren selbst ihre Reichweite: Befragt wurden aus-schließlich BKK-Versicherte, und die Antworten reflektieren eine Situation aus dem Jahre 2012. Andere Einwände, die sich zum Beispiel auf die Schwäche des Gedächtnisses beziehen, sind nicht stichhaltig. Die Autoren haben entsprechende Plausibilitätsprüfungen eingebaut. Die Studie spiegelt also mit einiger Wahrscheinlichkeit die Realität zutreffend wider. Das bedeutet: Es gibt keinen Anlass, im Zusammenhang mit Krankenhausinfektionen Entwarnung zu geben. Qualitätssiegel sind auch und gerade ein Marketinginstrument im Wettbewerb und sollten daher nicht überbewertet werden. So findet man zum Beispiel das Klinikum Lippe nicht in der Übersicht der Kliniken mit dem Siegel, auch dort werden aber Risikopatienten gescreent. Welche Schlüsse soll man aus den Ergebnissen der Befragung ziehen? Die Antwort ist gar nicht so schwer: Die Hygienesituation in einem Krankenhaus, die sich zum Beispiel an der Rate der Infektionen pro Jahr ablesen lässt, gehört in einen verständlichen und für Patienten lesbaren Qualitätsbericht. Die Krankenhauskeime sind wie zum Beispiel die Revisionsrate beim Einbau künstlicher Gelenke und viele andere Faktoren auch ein Kriterium, an dem sich Kliniken untereinander vergleichen lassen. Erst Transparenz auf dem Sektor der Behandlungsqualität erlaubt Patienten eine rationale Wahl der Klinik.

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