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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Hinrichtung in den USA Primitiv und abscheulich DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON

Bielefeld (ots)

Wenn schon staatlicher legalisierter Mord, dann für den Kandidaten so schnell und, man scheut das Wort, sanft wie möglich. Was man aus europäischer Rechtsperspektive als zynischen Versuch empfinden mag, den Vollzug der Todesstrafe zu humanisieren, hat in Amerika Verfassungsrang. Wer im Schnitt nach 13 Jahren Wartezeit aus den Todestrakten hoffnungslos überfüllter Gefängnisse zur letzten Mahlzeit abgeholt wird, soll vor Himmel oder Hölle keine unnötigen Qualen erleiden. Ein Nachschub-Engpass bei den Chemikalien, die bisher die jährlich durchschnittlich 40 Giftspritzen füllten, erzeugt aber genau das. Clayton Locketts Martyrium dauerte fast eine Dreiviertelstunde. Das war keine Exekution. Das war Folter mit tödlichem Ausgang. Weil dem Staat der (bewährte) Stoff zum Töten ausgegangen ist, wurde experimentiert. Das ist primitiv und abscheulich. Gerade in einem Land, das auf Einhaltung zivilisatorischer Mindeststandards pocht und sich mit Ekel abwendet, wenn in Indien oder Arabien ein Mensch gesteinigt wird. Das amerikanische Rechtssystem hat viel Blut an seinen Händen kleben. Bevor es noch mehr wird, ist ein höchstrichterlicher Stopp weiterer Exekutionen geboten. Vielleicht kommt Amerika dann von selbst auf die Idee, der Todesstrafe ein für alle Mal ein Ende zu bereiten.

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