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Neue Westfälische: Neue Westfälische, Bielefeld:Kommentar Karsais Amtseinführung Farce MICHAEL KAISER

Bielefeld (ots)

Die Vereidigung des afghanischen Präsidenten
Hamid Karsai ist eine peinliche Farce. Und dass dazu eine Reihe 
hochrangiger Claqueure aus aller Welt - auch aus Berlin - angereist 
ist, ändert daran gar nichts. Seine Herrschaft ist durch die von 
Manipulationsvorwürfen schwer belasteten Wahlen nicht ausreichend 
legitimiert. Die Veranstaltung soll Stabilität signalisieren, findet 
aber in Wahrheit in einer Atmosphäre der Angst und Unsicherheit 
statt.
Dass Karsai von Vertretern der ausländischen Schutzmächte überhaupt 
hofiert wird, ist Ausdruck von deren eigener Hilflosigkeit. Sie sehen
zurzeit keine Alternative, zumal Karsais schärfster Konkurrent 
Abdullah Abdullah fürs erste das Handtuch geworfen hat. So wie es 
Ausdruck von Karsais Hilflosigkeit ist, die Taliban an einer Art 
Aussöhnung teilhaben zu lassen. Mal ganz abgesehen davon, dass das 
angesichts der unglaublichen Gräuel und Grausamkeiten, die auf deren 
Konto gehen, keine Option sein dürfte, bedeutet dies auch: Karsai 
erkennt unausgesprochen an, dass er an den von der El Kaida 
beeinflussten Taliban mittlerweile nicht mehr vorbeikommt, weil sie 
einen Großteil des Landes kontrollieren.
<CS9.2>Darauf zu hoffen, dass sich dank Karsai etwas zum Besseren 
wendet, ist trügerisch. Mit ihm wird nicht alles schlechter, aber 
auch nichts besser.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

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