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NABU: Karpaten-Schafe sollen Wolfsüberfälle eindämmen Pilotprojekt mit 30 Tieren aus Rumänien startet in Lausitz (Achtung: Sende-Sperrfrist, 1. April, 5 Uhr)

Berlin/Rietschen (ots)

Der NABU will Wolfsangriffe auf
Schafsherden in der Lausitz künftig  mit sogenannten Karpaten-Schafen
verhindern. Bei den Tieren handelt es sich um ein alte rumänische 
Nutztierrasse, die sich durch ein starkes Gebiss auszeichnet. Das 
Karpaten-Schaf (Ovis carpatis) ist aggressiver als seine deutschen 
Artgenossen, aber als Pflanzenfresser keine ernsthafte Gefahr für 
Mensch und Tier. Es kann ohne Elektrozäune oder Herdenschutzhunde 
auch in Wolfsregionen gefahrlos gehalten werden. Die ersten 30 Tiere 
sollen schon im Mai bei Rietschen angesiedelt werden.
Die Schafrasse ist ursprünglich in den in der Ukraine gelegenen 
östlichen Karpaten heimisch. Aufgrund von Mineralienüberschuss kommt 
es dort lokal bei Pflanzenfressern zu übermäßigem Fehlwachstum der 
Zähne. Insbesondere die von Wiederkäuern wenig genutzten Schneide- 
und Eckzähne wachsen stilettartig und bis zur dreifachen Länge aus. 
Damit einher geht eine deutlich verbesserte Wehrhaftigkeit gegenüber 
Wölfen und wildernden Hunden. Vermutlich schon seit um 1500 werden 
diese Schafe gezielt gezüchtet. Eine weitere Verbreitung stellte sich
jedoch nicht ein, da die Tiere von Bären gerissen werden können. 
Wegen der flächendeckenden Verbreitung des Bären in den Karpaten bot 
die intensive Züchtung dieser Schafsrasse für die Landbevölkerung 
keinen wirtschaftlichen Anreiz und überlebte nur als lokales 
Phänomen.
Im Jahr 2006 reiste Markus Bathen, Mitarbeiter des NABU Projektes 
"Willkommen Wolf!", durch russische Wolfsgebiete und erfuhr durch den
Wolfsexperten Radu Lupolow von den Vorzügen des Karpatenschafs. 
Bathen erkannte sofort: "Die bärenfreie Lausitz ist ein idealer 
Einsatzort! Bei Angriffen stellen sich die Schafe wie von 
Moschusochsen bekannt in einer Art Wagenburg zusammen, wobei die 
Lämmer im Zentrum Schutz suchen. Der Wolf steht dann vor einer 
unüberwindbaren Wand wehrhafter Zähne."
Mit den auch in Rumänien als Vampir-Schafen bekannten Tieren 
schlägt der NABU sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Die  
Karpaten-Schafe seien nützliche Helfer der Schäfer gegen 
Wolfsüberfälle. "Die Wölfe lassen die Schafe in Ruhe und diese finden
im südlichen Brandenburg eine neue Heimat. Wir sind zuversichtlich, 
dass das Projekt das friedliche Miteinander von Schafen und Wölfen 
fördert", freut sich Wolfsschützer Bathen.
Ein Bild des Karpaten-Schafs ist im Internet zu finden unter 
www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Für Rückfragen: NABU-Pressestelle, Tel. 030-284984-1500.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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