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NABU: Bundesregierung muss Artenschwund vor der eigenen Haustür bekämpfen

Berlin (ots)

Der NABU hat die heute gefassten Beschlüsse des
Bundestags zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland 
begrüßt und die Bundesregierung als Gastgeber der UN-Konferenz über 
die biologische Vielfalt vom 19. bis 30. Mai in Bonn zum raschen 
Handeln gegen den alarmierenden Verlust von Arten und Lebensräumen in
Deutschland aufgefordert. Die heimische Tier- und Pflanzenwelt müsse 
konsequent geschützt werden, um die Gratisleistungen der Natur wie 
ausreichend Wasser, saubere Luft und eine lebenswerte Umwelt auch in 
Zukunft zu erhalten.
"Es muss  Schluss sein mit der halbherzigen Mentalität, die 
Rettung der biologischen Vielfalt muss vor allem woanders stattfinden
und in Deutschland steht alles zum Besten. Luchs, Rotmilan und Buche 
verdienen den gleichen Schutz wie Nashorn, Tiger und Ebenholz", sagte
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Knapp drei Viertel der in 
Deutschland vorkommenden Lebensräume, ein Drittel der einheimischen 
Tierarten und fast 27 Prozent der national vorkommenden Pflanzen 
seien nach wie vor akut gefährdet. Der Flächenverbrauch in 
Deutschland sei mit 106 Hektar pro Tag noch weit davon entfernt, das 
von der Bundesregierung angestrebte Ziel von 30 Hektar pro Tag zu 
erreichen.
Während auf der Weltnaturschutzkonferenz international für ein 
"Netz des Lebens" geworben wird, verschleppen einige deutsche 
Bundesländer die Umsetzung des europäischen Schutzgebietsnetzes 
Natura 2000 massiv. "Die darin ausgewiesenen Schutzgebiete bestehen 
weitgehend nur auf dem Papier", kritisierte Miller und selbst kleine 
Schritte zur Vereinheitlichung des Umweltrechts würden gebremst.
"Landwirtschafts- und Wirtschaftsministerium boykottieren seit 
Monaten jeden Fortschritt für ein innovatives Umweltgesetzbuch, das 
ein wichtiges Instrument für die Rettung unserer biologischen 
Vielfalt werden kann. Wer international einen wirkungsvollen 
Naturschutz durchsetzen will, muss vor seiner eigenen Haustür 
beginnen", forderte Miller.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Magnus Herrmann, NABU-Experte für Natur- und Artenschutz, Tel.
030-284984-1618, mobil 0171-6407431.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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