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Greenpeace: Bestand der Minkewale stärker bedroht als angenommen

Hamburg/Shimonoseki (ots)

Verhärtete Fronten erwartet Greenpeace
für die heute beginnende 54. Konferenz der Internationalen
Walfang-Kommission (IWC) im westjapanischen Shimonoseki. Das
Wissenschaftskommitee der IWC hat zum Auftakt der Tagung eine
Untersuchung vorgelegt, nach der es nur noch halb so viele Minkewale
gibt als angenommen. Die japanische Fischereibehörde hatte im Vorfeld
der IWC behauptet, dass sich der Bestand von Minkewalen im
Südpolarmeer auf 760.000 Tiere erholt hätte. Trotz dieser
Fehleinschätzung will Japan die Jagd auf Minkewale fortsetzen und bei
der diesjährigen IWC erneut für eine Aufhebung des Walfangverbots
votieren.
"Die japanische Regierung handelt völlig skrupellos, wenn sie
angesichts dieser Forschungsergebnisse die Wiederaufnahme des
kommerziellen Walfangs fordert", sagt Thilo Maack,
Greenpeace-Meeresexperte in Shomonoseki. "Schon in den 60er und 70er
Jahren hat die japanische Walfangindustrie die Bestände an den
eigenen Küsten ruiniert, obwohl immer wieder vor der Ausrottung der
Tiere gewarnt wurde."
Während der diesjährigen IWC-Tagung droht zudem die Verabschiedung
von Resolutionen, die den Schutz der Meeresriesen gefährden. Auf
Drängen Japans soll zum Beispiel darüber beraten werden, wie das
Handelsverbot für Walprodukte aufgehoben werden kann. Bisher ist der
Handel mit Walprodukten durch das Washingtoner Artenschutzabkommen
(CITES) verboten. Das führt dazu, dass weder Norwegen noch Japan den
erwünschten Handel mit dem Fleisch der sanften Riesen betreiben
können.
Außerdem drängt Japan auf die Ausweitung des so genannten
wissenschaftlichen Walfangs. Thilo Maack: "Während die japanische
IWC-Delegation behauptet, Walfang zu Forschungszwecken zu betreiben,
werden die Tiere auf den Schiffen küchenfertig zerlegt."
Durch systematische Bestechungen kleiner Länder der Karibik und
Afrikas versucht die japanische Regierung seit längerem, eine
einfache Mehrheit in der IWC zu bekommen. Eine einfache Mehrheit ist
in der IWC bereits ausreichend für die Verabschiedung der gewünschten
Resolutionen. Allein in den letzten zwei Wochen sind die
Entwicklungsländer Benin, Gabun, Palau und die Mongolei der IWC
beigetreten, um die japanische Position zu unterstützen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie die Wale-Experten
Thilo Maack und Dr. Thomas Henningsen bis zum 24. Mai in Shimonoseki
unter den Mobilfunknummern 0081-90-61859484 (Maack) und
0081-90-61859486 (Henningsen). Oder Sie wenden sich an
Pressesprecherin Simone Miller unter 0171-8706647. Studien zur
Bedrohung der Wale sowie umfangreiches Foto und Beta SP-Material
stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Internet:
www.greenpeace.de/wale.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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