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Waffenfähiges Plutonium auf dem Weg nach Deutschland
Greenpeace protestiert in Bremerhaven gegen Schiffstransport von Atommüll

Hamburg/Bremerhaven (ots)

Mit Schlauchbooten und dem Schiff
Beluga protestiert Greenpeace heute Abend in Bremerhaven gegen das
Einlaufen eines Schiffes, das Plutonium aus der schottischen
Atomanlage Dounreay anliefert. Die giftige Fracht ist für den
Plutonium-Bunker im hessischen Hanau bestimmt. Die Schlauchboote, die
mit Radioaktivität-Zeichen beflaggt sind, begleiten das Schiff Arneb
bei der Einfahrt in den Hafen. "Stoppt Plutonium" fordert die
Besatzung der Beluga auf einem Banner.
Dieser Transport ist die erste von bis zu vier Lieferungen, die im
Auftrag der RWE aus Dounreay nach Hanau gehen sollen. Schon heute ist
klar, dass das Plutonium nur kurz in Hanau bleiben kann. RWE hat sich
vertraglich verpflichtet, das Plutonium schon Ende 2005 wieder aus
Hanau zu entfernen. Das zukünftige Ziel ist unklar.
"Wer noch einen Beweis braucht, wie durchgedreht das Atomgeschäft
ist, bekommt ihn mit diesem Transport", sagt Greenpeace
Energieexperte Roland Hipp in Bremerhaven. "Waffenfähiges Plutonium
wird ohne Sinn und Verstand quer durch Europa verschoben, weil die
Entsorgung ungeklärt ist. Aber das birgt die Gefahr einer
unkontrollierten Weiterverbreitung. Der Plutonium-Kreislauf muss
endlich durchbrochen werden. Greenpeace fordert deshalb den Stopp der
Plutonium-Transporte. Das Material soll unter internationale
Kontrollen gestellt werden."
Insgesamt sollen 82 Brennelemente mit rund 500 Kilogramm Plutonium
noch bis Ende des Jahres über Bremerhaven transportiert werden.
Ursprünglich war das Plutonium als Brennstoff für den Schnellen
Brüter in Kalkar bestimmt, an dem RWE mehrheitlich beteiligt war. Die
Brennelemente wurden in den achtziger Jahren im belgischen Dessel
gefertigt. Nach dem Aus für den Kalkar-Brüter wurden sie zu Beginn
der neunziger Jahre nach Dounreay gebracht, um dort entweder im
britischen Versuchs-Brüter verwendet oder wiederaufgearbeitet zu
werden. Beide Pläne zerschlugen sich. Die Brennstäbe werden nun nach
Deutschland gebracht, weil die Verträge mit Dounreay Ende 2001
auslaufen.
Bremerhaven hat sich in den neunziger Jahren zum wichtigsten
atomaren Umschlaghafen in Deutschland entwickelt. Greenpeace fordert
vom zuständigen Bremer Hafensenator, dem Beispiel Lübecks zu folgen
und Bremerhaven für Atomfrachten zu schließen.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Roland Hipp, Tel. 0171-8780 819, und
Pressesprecher Stefan Schurig, Tel. 0171-8780 837. Dort erhalten Sie
auch Auskunft über Foto- und Beta-Material. Internet:
www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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