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Greenpeace-Aktivisten für Jahre hinter Gitter? Harte Strafandrohung nach friedlichem Protest gegen US-Raketentest

Los Angeles/Hamburg (ots)

15 Greenpeace-Aktivisten und zwei
Journalisten, die vergangenen Samstag in Kalifornien friedlich gegen
den vierten Raketentest des US-amerikanischen "Star Wars" Projektes
demonstriert hatten, drohen Haftstrafen bis zu zehn Jahren. Den
Aktivisten, darunter zwei Deutschen, wird vorgeworfen, unbefugt in
die Sicherheitszone des kalifornischen Raketentestgeländes
"Vandenberg Air Force Base" eingedrungen zu sein und diese nach
Aufforderung der Küstenwache nicht verlassen zu haben. Sollten die
Richter der Anklage der Staatsanwaltschaft folgen, wäre dies eine
ungewöhnlich harte Strafe für einen friedlichen Protest von
Umweltschützern.
"Unsere Aktivisten haben sich friedlich und mutig der Bedrohung,
die von Präsident Bushs "Star Wars" Programm ausgeht,
entgegengestellt", sagt Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von
Greenpeace Deutschland. "Bush setzt mit seinem "Star Wars" Programm
die gesamte internationale Abrüstungspolitik auf`s Spiel. Das "Star
Wars" Projekt leitet einen neuen nuklearen Rüstungswettlauf ein.
Andere Atommächte werden durch "Star Wars" provoziert, neue Waffen zu
entwickeln, um den amerikanischen Schutzschild überwinden zu können",
so Behrens.
Am Samstag waren Greenpeace-Schwimmer und Taucher aus den USA,
England, Deutschland, Indien, Schweden, Australien, Spanien und
Kanada von der Meeresseite aus in die Sicherheitszone des
Raketentestgeländes in der Nähe von Los Angeles eingedrungen, um den
erneuten Raketentest innerhalb des amerikanischen "Star Wars"
Programmes zu verhindern. Mit ihrem friedlichen Protest erreichten
sie die Verzögerung des Raketenstarts um rund 40 Minuten.
Das "Star Wars" Projekt besteht aus einer Kombination von
Frühwarnsystemen und Abfangraketen. Eine Reihe von
Infrarot-Satelliten im All und Radarstationen am Boden sollen das
Frühwarnnetz bilden. Die Systeme sollen den feindlichen Flugkörper
verfolgen, bis dieser von einer der etwa 100 in Alaska stationierten
Abfangraketen unschädlich gemacht würde. Der Verteidigungsschirm soll
schließlich die gesamten Vereinigten Staaten überspannen und jede auf
die USA abgefeuerte Rakete aufspüren und zerstören können.
Die US-Pläne verstoßen gegen den ABM-(Anti Ballistic
Missile)-Vertrag von 1972, in dem die USA und Russland die Zahl und
Art ihrer Abfangsysteme begrenzt haben. Sollten die Amerikaner
dennoch an "Star Wars" festhalten, riskieren sie den Zusammenbruch
der bestehenden Abrüstungsverträge.
Brigitte Behrens: "Die Aktivisten aus der ganzen Welt
repräsentieren die globale Ablehnung gegenüber dem "Star Wars"
Projekt, sie handelten selbstlos und in unser aller Interesse - gegen
einen undemokratischen Alleingang der USA und eine Politik der
Aggression gegenüber dem Rest der Welt", sagt Behrens.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Veit Bürger,
Energieexperte von Greenpeace, unter 0171-8780-820.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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