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Deutschlands Autos schlucken zu viel
Wuppertal-Institut und Greenpeace: Spritverbrauch könnte deutlich geringer sein

Hamburg (ots)

Die Maßnahmen der deutschen Autoindustrie, den
Spritverbrauch zu senken, bleiben weit hinter dem zurück, was
technisch machbar und umweltpolitisch notwendig ist. Das erklärte der
Direktor der Verkehrsabteilung des Wuppertal Instituts für Umwelt,
Klima und Energie, Dr. Rudolf Petersen, heute bei einem
Greenpeace-Pressegespräch in Hamburg.
Bis 2010 werde sich der durchschnittliche Verbrauch deutscher
Neuwagen von heute 8,6 Litern nur auf sieben Liter reduziert haben,
obwohl bei konsequenter Anwendung vorhandener Technik eine Absenkung
auf vier Liter möglich wäre. So beweise die Technik des Twingo SmILE
von Greenpeace, dass der Verbrauch von Serienmodellen bereits heute
um die Hälfte reduziert werden könnte, sagte Petersen.
Statt wenige sparsame Einzelmodelle auf den Markt zu bringen,
sollte die Autoindustrie möglichst rasch den Verbrauch der gesamten
Autoflotte drastisch reduzieren: "Wir brauchen nicht einige
3-Liter-Autos, sondern viele Faktor-2-Autos, das heißt PKW-Modelle in
allen Klassen mit halbiertem Verbrauch", betonte Petersen. Greenpeace
hatte den Spritverbrauch eines Renault Twingo ohne Abstriche bei
Leistung, Komfort und Sicherheit von 6,7 auf 3,3 Liter Benzin
halbiert. Auf einer Fahrt von Hamburg nach Rom verbrauchte der
"Twingo SmILE" vor drei Wochen sogar nur 2,3 Liter auf hundert
Kilometer.
"Sparsame Vorzeige-Kleinwagen und Zukunftsträume von
Wasserstoffautos ändern rein gar nichts am überhöhten Spritverbrauch
der Autos auf unseren Straßen", kritisierte Wolfgang Lohbeck, Leiter
des SmILE-Projektes von Greenpeace. "Die Selbstverpflichtung der
Autoindustrie zur Verbrauchssenkung ist Augenwischerei. Faktisch
rollen immer mehr schwere, PS-starke Spritschlucker vom Band, die die
bescheidenen Einsparerfolge zunichte machen."
Der durchschnittliche Praxisverbrauch der rund 42,5 Millionen
deutschen Pkw liegt laut Bundesverkehrsministerium bei rund neun
Litern auf 100 Kilometer, Neuwagen liegen laut VDA-Statistik bei 8,6
Litern. Der Trend der Kunden zu Geländewagen und Vans, die als Pkw
genutzt werden, sei besonders problematisch, unterstrich Petersen.
Durch mangelnde Maßnahmen der Industrie würden die klimaschädlichen
CO2-Emissionen des Pkw-Verkehrs nur langsam sinken. Angesichts der
hohen Wachstumsraten beim LKW- und Flugverkehr würden die
CO2-Emissionen des Verkehrs in den kommenden Jahren insgesamt weiter
ansteigen, erklärte der Verkehrsexperte.
Gemeinsam mit dem Wuppertal Institut fordert Greenpeace die
Autoindustrie auf, endlich den Spritverbrauch aller Automodelle
drastisch zu reduzieren, statt einzelne Kleinwagen vorzuschieben.
Zugleich muss die Bundesregierung mehr steuerliche Anreize für
sparsame Autos und verbindliche CO2-Grenzwerte auf EU-Ebene für alle
Neuwagen durchsetzen.
Achtung Redaktionen! Rückfragen bitte an Wolfgang Lohbeck, Tel.
0171-8780-823 oder Pressesprecher Stefan Krug (-836). Gerne stellen
wir Ihnen TV- und Foto-Material über den Twingo SmILE zur Verfügung.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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