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Bundesregierung verspielt Klimaschützer-Image
Greenpeace: Steuerbefreiung für Spritschlucker belohnt falsche Modellpolitik

Berlin (ots)

Greenpeace Aktivisten protestieren zur Stunde mit
einem rosa bemalten und mit Schweineohren, Schnauze und Ringelschwanz
dekorierten Luxusgeländewagen vor dem Kanzleramt gegen eine 
klimaschädliche Subventionspolitik für die Autoindustrie. Der SUV der
Mercedes M-Klasse ist mit einem roten Geschenkband umwickelt. "Keine 
Steuergeschenke für Klimaschweine" ist auf dem Banner zu lesen. Die 
Umweltschutzorganisation wendet sich damit gegen die Pläne des im 
Kanzleramt tagenden Bundeskabinetts, alle Neuwagen ungeachtet ihres 
CO2-Ausstoßes von der Kfz-Steuer zu befreien. Greenpeace fordert das 
Bundeskabinett auf, die umweltschädliche Steuerbefreiung zu 
verweigern und die im Koalitionsvertrag beschlossene Kfz-Steuer nach 
CO2-Ausstoß einzuführen.
"Eine Steuerbefreiung, die sich vor allem für große Spritfresser 
lohnt, schadet nicht nur der Umwelt, sondern honoriert auch noch die 
verfehlte Modellpolitik der deutschen Autoindustrie", sagt Stefan 
Krug, Leiter der Politischen Vertretung von Greenpeace. "Beim Thema 
Auto endet die deutsche Klimapolitik. Nach ihrem Einsatz gegen klare 
CO2-Grenzwerte für Autos auf EU-Ebene sind Kanzlerin Merkel und 
Umweltminister Gabriel mit diesem Vorstoß endgültig unglaubwürdig 
geworden."
Der Geländewagen der Mercedes M-Klasse bekäme heute nach den 
Plänen der schwarz-roten Koalition trotz seines Verbrauchs von bis zu
13,4 Litern mehr als 600 Euro Kfz-Steuer im ersten Jahr geschenkt. 
Dagegen erhalten Verbraucher, die sich für einen CO2-armen Kleinwagen
wie den Smart entscheiden, nur circa 70 Euro Steuerbefreiung. Während
die Bundesregierung CO2-Schleudern subventioniert, geht Frankreich 
trotz aufziehender Wirtschaftskrise den entgegen gesetzten Weg. Seit 
Januar 2008 erhalten Käufer eines Autos mit geringem Verbrauch einen 
finanziellen Bonus, während sie für Spritschlucker einen Zusatzbetrag
zahlen müssen. Für die Neuanschaffung eines Smart werden zum Beispiel
1.000 Euro Bonus gezahlt, während die Mercedes M-Klasse 2.600 Euro 
extra kostet. Seither sinken die CO2-Emissionen französischer Autos 
und der Verkauf von Spritfressern ist um 25 Prozent eingebrochen.
Die deutschen Autohersteller haben bislang keine Antwort auf den 
Klimawandel und die hohen Ölpreise gefunden. Ihre Modelle gehören zu 
den schwersten und durstigsten in Europa. Sie schlucken im Schnitt 
mehr als sieben Liter auf 100 km - und das, obwohl die Hersteller 
sich verpflichtet hatten, den Durchschnittsverbrauch bis 2008 auf 5,8
Liter zu senken.
"In Zeiten des Klimawandels den Kauf von CO2-Schleudern zu 
fördern, ist nicht nur unverantwortlich, sondern auch ökonomischer 
Unsinn", so Krug. "Diese Pläne verzögern den nötigen Umbau der 
deutschen Autoproduktion und zementieren die Fehlentscheidungen der 
Automanager. Die Zeche zahlen entlassene Arbeiter, in Konkurs gehende
Zulieferer, die Steuerzahler und das Klima."
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Stefan Krug unter 0171-8780 836 oder 
Pressesprecherin Karoline Krenzien unter 0177-4012 822.
Fotomaterial erhalten Sie unter 040-30618 376.
Videomaterial bekommen Sie unter 0172-3243 719.
Mehr Infos unter www.greenpeace.de

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