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Greenpeace e.V.

Amazonien: Schutz des Regenwaldes statt Soja-Anbau
Greenpeace begrüßt Verlängerung des Soja-Moratoriums

Brasilia/Hamburg (ots)

Zum Schutz des brasilianischen
Regenwaldes wird ein weiteres Jahr kein Soja von neu gerodeten 
Urwaldflächen gehandelt. Greenpeace stellt dieses 
Verhandlungsergebnis zwischen der brasilianischen Regierung, dem 
nationalen Verband der Soja-Händler (Abiove) und weiteren 
Umweltverbänden heute in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia vor.
Eine breite Allianz von Soja-Abnehmern, darunter McDonalds, Ritter 
Sport, Carrefour und Marks & Spencer unterstützt die Verlängerung des
bestehenden Moratoriums. Nach einer Kampagne von Greenpeace gegen die
Rodung des Regenwaldes hatten die größten brasilianischen 
Soja-Händler im Juli 2006 einem zweijährigen Stopp des Handels 
zugestimmt.
"Das neue Soja-Moratorium ist ein Meilenstein für den Erhalt des 
Regenwaldes in Amazonien", sagt Tobias Riedl, Waldexperte von 
Greenpeace. "Der Regenwald Amazoniens ist die größte Klimaanlage des 
Planeten, Heimat indigener Völker und Lebensraum unzähliger Arten. 
Regierung und Industrie haben verstanden, dass eine Ausweitung der 
landwirtschaftlichen Produktion nicht auf Kosten des Regenwaldes 
geschehen darf."
Brasilianische Soja wird als Tierfutter und als Ausgangsstoff für 
Agro-Diesel nach Europa exportiert. Seit 2005 ist Brasilien die 
Nummer eins unter den Soja exportierenden Ländern, gefolgt von 
Argentinien und den USA. Im letzten Wirtschaftsjahr 2006/2007 führte 
Brasilien 3,3 Millionen Tonnen Soja nach Deutschland aus. Um von den 
steigenden Weltmarktpreisen zu profitieren, protestierten die 
brasilianischen Soja-Farmer in den letzten Monaten gegen eine 
Verlängerung des Moratoriums. Doch weder Abiove noch der neue 
brasilianische Umweltminister Carlos Minc beugten sich dem Druck der 
Hersteller.
Über das einjährige Moratorium hinaus fordert Greenpeace nun klare
gesetzliche Regelungen zum Schutz des brasilianischen Regenwaldes vor
der Ausweitung der landwirtschaftlichen Produktion. Ziel muss es 
sein, Soja aus Urwaldzerstörung vom Weltmarkt zu verbannen. Durch die
Abholzung und Brandrodung des Regenwaldes für die Rinderhaltung und 
anschließende Sojaproduktion ist Brasilien bereits der weltweit 
viertgrößte Erzeuger von klimaschädlichen Treibhausgasen.
Im April 2006 veröffentlichte Greenpeace einen Report über die 
Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes durch den Anbau von Soja sowie 
die Verbindungen zur europäischen Lebensmittelindustrie. Daraufhin 
forderten unter anderem McDonalds, Ritter Sport, Carrefour und Marks 
& Spencer ihre brasilianischen Lieferanten auf, sich nicht an der 
Zerstörung des Regenwaldes für den Soja-Anbau zu beteiligen. Die 
größten brasilianischen Soja-Händler, die mit 90 Prozent der Soja 
handeln, stimmten daher dem zweijährigen Moratorium zu.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Tobias Riedl, Tel. 
+49171-8891096 und Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 
+49171-8706647. Fotos vom Soja-Anbau in Brasilien finden Sie unter 
www.greenpeacefoto.de. Stellungsnahmen von Abiove und der 
europäischen Lebensmittelindustrie unter www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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