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Greenpeace führt Tempo 120 auf Autobahn A8 ein

Stuttgart (ots)

Aus Protest gegen die Blockade eines Tempolimits
haben Aktivisten von Greenpeace heute morgen an der Autobahn A8 
Verkehrsschilder mit der Aufschrift "120 - Klimaschutz" aufgestellt. 
Die 13 Schilder stehen an einem rund 26 Kilometer langen Abschnitt 
der A8 zwischen den Auffahrten Stuttgart-Flughafen und Aichelberg in 
beiden Fahrtrichtungen. Die Greenpeace-Aktivisten handeln damit in so
genannter Geschäftsführung ohne Auftrag für Bundesverkehrsminister 
Wolfgang Tiefensee (SPD), der sich trotz eines Parteitagsbeschlusses 
seiner Partei weiterhin nicht für ein generelles Tempolimit auf 
deutschen Autobahnen einsetzt. Die Umweltschützer haben seit dem 18. 
April 2007 in sechs Bundesländern auf Autobahn-Teilstücken mit einer 
Gesamtlänge von 120 Kilometern Geschwindigkeitsbeschränkungen für den
Klimaschutz eingeführt.
"Deutschland leistet sich als einziges Industrieland der Welt 
weiterhin unbeschränkte und CO2-treibende Raserei", sagt Marc 
Specowius, Verkehrsexperte von Greenpeace. "Es wäre ein ungeheurer 
Zynismus, sollte Minister Tiefensee sogar gegen den Willen seiner 
Parteibasis weiterhin ein Tempolimit blockieren. Er verantwortet 
damit Jahr für Jahr mehrere Millionen Tonnen Treibhausgase. Da die 
zuständigen Politiker weiterhin nichts tun wollen, handelt Greenpeace
jetzt." Das jetzt von Greenpeace mit Tempo-120-Schildern 
ausgestattete Teilstück der Autobahn A8 gehört zu den am stärksten 
befahrenen Strecken in Deutschland mit einer signifikanten 
Unfallhäufung.
Auf 12.300 Kilometern Autobahn in Deutschland werden rund ein 
Drittel aller PKW-Kilometer gefahren. Zwei Drittel der Strecken haben
nach Angaben der Bundesregierung keine Geschwindigkeitsbeschränkung. 
Ein allgemeines Tempolimit ist die schnellste und günstigste Maßnahme
zur Reduzierung von Treibhausgasen im Verkehrsbereich. Mit seiner 
Einführung könnten die Kohlendioxid-Emissionen von PKW auf deutschen 
Autobahnen sofort um neun Prozent reduziert werden. Keine andere 
direkte Maßnahme hat ein annähernd großes Potenzial.
Ein Tempolimit ist Grundvoraussetzung und Signal an die 
Autoindustrie für den Bau sparsamerer Autos. Niedrigere 
Geschwindigkeiten ermöglichen den Einbau leichterer Motoren, die 
Sicherheit der Insassen kann mit geringerem Aufwand und 
Fahrzeuggewicht sichergestellt werden. Dieses "Downsizing" der 
Fahrzeuge könnte die CO2-Emissionen von PKW in kürzester Zeit 
halbieren - ein deutlich größerer Effekt als alle derzeit 
diskutierten CO2-Grenzwerte für Autos.
Greenpeace sammelt zurzeit bundesweit Kaufabsichtserklärungen für 
besonders spritsparende Autos. Verbraucher erklären mit ihrer 
Unterschrift, zukünftig nach dem SmILE-Prinzip (Small, Intelligent, 
Light, Efficient) gebaute PKW kaufen zu wollen. Ein von Greenpeace 
nach diesem technologischen Konzept umgebauter serienmäßiger Renault 
Twingo hat bisher mehr als 80.000 Kilometer bei Testfahrten 
zurückgelegt. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 3 Liter auf 100 
Kilometer und damit um 50 Prozent niedriger als beim Serienauto.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Marc Specowius, Tel. 0160
- 581 49 42, oder Pressesprecher Jan Haase unter 0171 - 87 00 675.
Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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