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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu den Zugtransporten von KZ-Häftlingen auf der Bahnnebenstrecke Floß-Flossenbürg

Regensburg (ots)

Das Erbe

Auch 66 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg ist längst nicht alles für die Nachwelt erfasst. An diesem "Ort der Schande", so der damalige Außenminister Steinmeier bei seinem Besuch 2007, wurde zwar der Toten gedacht, doch die geschichtliche Bedeutung wurde erst spät wiederentdeckt. In Bayern zentrierte sich die Erinnerungskultur lange auf das KZ Dachau. Und so wurden dort die Oberpfälzer Schüler über die schrecklichen Verbrechen der Nazis unterrichtet, obwohl Flossenbürg doch vor ihrer Haustür lag. Aber nicht nur Flossenbürg tat sich mit seinem geschichtlichen Erbe schwer. Auch Nürnberg brauchte lange, um das Reichsparteitagsgelände als Zeugnis von Hitlers Schreckensherrschaft zu verstehen. Zeitweise wurde sogar darüber nachgedacht, in der Kongresshalle der Nazis ein Einkaufszentrum zu errichten. Zum Glück hat dort heute das Dokumentationszentrum seinen Platz. Auch Flossenbürg sorgt nun mit der sehr aktiven Gedenkstätte dafür, dass dieser Ort nie mehr aus dem Bewusstsein verschwindet. Jetzt gilt es die Zeit zu nutzen, um weitere Schicksale zu dokumentieren, bevor die Opfergeneration gestorben ist. Gerade vor dem Hintergrund der Neonazi-Mordserie gewinnt diese Arbeit noch an Bedeutung. Rechtsextremisten scheuen die Öffentlichkeit nicht mehr. Damit ihre Parolen auf keinen fruchtbaren Boden fallen, gilt es die Lügen zu entlarven. Niemand kann das besser als jene, die einst dem Nazi-Terror entkommen sind.

Von Isolde Stöcker-Gietl, MZ

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