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Werbewelt im Wandel - Wert und Wirksamkeit Mehr als 8.000 Teilnehmer bei den 22. MEDIENTAGEN MÜNCHEN

München (ots)

Die MEDIENTAGE MÜNCHEN verzeichneten 2008 mit mehr
als 8.000 Teilnehmern und etwa 500 Referenten in neunzig Panels einen
neuen Rekord. Wissenschaftler, Medienmanager, Programmmacher und 
andere Branchenvertreter diskutierten drei Tage lang über die 
Werbewelt im Wandel. In Zeiten von Internet, Mobile, Gaming & Co. 
stehen nicht nur die klassischen Medien vor großen Herausforderungen,
sondern auch für die Werbung stellt sich die Frage nach der wirksamen
Platzierung in der digitalen Medienflut. Die Online-Welt bietet neue 
Distributions- und Kommunikationsformen. Zusätzlich ermöglicht das 
Internet Werbung mit geringen Streuverlusten, eine verbesserte 
Kontrolle von Werbewirksamkeit und Tarife, bei denen nur für 
tatsächlich erzielte Werbekontakte gezahlt werden muss. Dadurch 
geraten die klassischen Medien, die auf dem Rezipienten- und 
Werbemarkt bereits erste Folgen der globalen Finanzkrise spüren, 
zusätzlich unter Druck.
Print- und Rundfunk-Angebote werden sich dauerhaft nur dann 
erfolgreich behaupten können, wenn ihre Produzenten großen Wert auf 
inhaltliche Qualität legen und dies ihren Lesern, Zuhörern, 
Zuschauern und Werbekunden auch überzeugend vermitteln können. Die 
Vermarktungsstrategien für Werbung im Internet werden aber inzwischen
von einigen Experten auch als "zu klickorientiert" relativiert. 
Erforderlich sei ein Forschungskonzept, das quantitative und 
qualitative Aussagen über Reichweite und Wirksamkeit 
unterschiedlicher Medien im Vergleich beinhaltet.
Keynote von James Murdoch
Als prominenter Gastredner skizzierte James Murdoch zum Auftakt 
der MEDIENTAGE MÜNCHEN in einer Keynote seine Visionen vom 
Mediengeschäft der Zukunft. Der Chairman und Chief Executive Officer 
der News Corp. betrachtet die neuen digitalen Verbreitungswege und 
Plattformen als revolutionäre Chance für Medienunternehmen, ihre 
Produkte kontrolliert über neue Netzwerke zu verbreiten. 
Voraussetzung sei, dass die Wertvorstellungen der Nutzer und ihre 
Bedürfnisse berücksichtigt werden. Für die Medienlandschaft der 
Zukunft prognostizierte James Murdoch, der Sohn des 
News-Corp.-Firmengründers Rupert Murdoch, die wachsende Bedeutung von
Rückkanälen und der direkten Verbindung zu den Nutzern.
Eine Woche nachdem sich die Ministerpräsidenten der Länder in Dresden
auf der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag geeinigt hatten, wurde in 
München kontrovers über die Konsequenzen des medienpolitischen 
Kompromisses gestritten. Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, Vorsitzender der
Gesellschafterversammlung der Medientage München und Präsident der 
Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), forderte mehr 
Ausgewogenheit im dualen Rundfunksystem. Während die 
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ab 1. Januar wegen der 
Erhöhung der Rundfunkgebühren jährlich etwa 400 Millionen Euro mehr 
erhielten, bekämen privatwirtschaftliche Anbieter sinkende 
Werbeeinnahmen als Folge der Finanzkrise zu spüren.
An den neuen Regelungen des Rundfunkstaatsvertrages kritisierte der 
BLM-Präsident zweierlei: Erstens sei die Beschränkung der 
Online-Ausgaben von ARD und ZDF aufgehoben worden, und zweitens sei 
noch immer keine Selbstverpflichtung des öffentlich-rechtlichen 
Rundfunks festgelegt worden.
Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff und ZDF-Intendant Dr. Markus Schächter
verwiesen auf den neuen Drei-Stufen-Test, der künftig alle neuen 
Online-Angebote öffentlich-rechtlicher Anbieter auf den Prüfstand 
stelle. Außerdem schütze die im 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag 
festgelegte Negativliste mit Internet-Inhalten, die für ARD und ZDF 
künftig verboten sein werden, das Engagement privatwirtschaftlicher 
Medienunternehmen. BLM-Präsident Ring und der Präsident des Verbandes
Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), Jürgen Doetz, wiesen 
hingegen darauf hin, dass es sich bei den Rundfunk- und Fernsehräten,
die für die Durchführung des Drei-Stufen-Tests verantwortlich sein 
werden, nicht um unabhängige Gremien handele.
Weitere wichtige Themen der MEDIENTAGE MÜNCHEN bildeten die Bereiche 
Jugendmedienschutz, Daten- und Persönlichkeitsschutz. So stellten 
unter anderem sechs Landesmedienanstalten erstmals die Studie "Gewalt
um Web 2.0" vor, die starke emotionale Wirkungen zahlreicher 
Online-Angebote dokumentiert. So konnten als negative Folgen von 
Gewaltdarstellung im Internet Schock- und Angstzustände bei Kindern 
nachgewiesen werden. "Manchmal wirkt die Zurückhaltung der 
Internet-Branche in Sachen Jugendmedienschutz auf mich gerade so, als
ob sich das Bewusstsein, dass das Internet kein rechtsfreier Raum 
sein darf, erst noch etablieren müsse", sagte der Vorsitzende der 
Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), Prof. Dr. Ring. Im Bereich 
des Daten- und Persönlichkeitsschutzes klagten Kritiker bei 
Experten-Diskussionen vor allem über enorme Risiken in den Social 
Communities des Web 2.0 sowie beim Umgang mit Online-Suchmaschinen 
und Download-Portalen.
Kongressmesse mit neunzig Ausstellern
Die MEDIENTAGE MÜNCHEN bieten als Deutschlands größter 
Medien-Branchentreff zahlreiche Plattformen, um sich in Theorie und 
Praxis mit aktuellen Entwicklungen auseinanderzusetzen. So 
präsentierten bei der kongressbegleitenden Medienmesse neunzig 
Aussteller Neuheiten aus den Bereichen Fernsehen, IPTV, Hörfunk, 
Multimedia, Film/Produktion, Werbung und Print. Der neue bayerische 
Medien-Staatsminister und Staatskanzlei-Chef Siegfried Schneider 
machte sich einen Tag nach seiner Berufung bei einem Messerundgang 
ein Bild von aktuellen Entwicklungen im Multimedia-Bereich.
Auf dem MedienCampus Bayern diskutierten Studierende und Praktiker 
sowie Dozenten aus dem Bereich der Aus- und Fortbildung neue Modelle 
für den Weg in Medienberufe. Darüber hinaus wurden der Filmpreis des 
MedienCampus Bayern und der Bayerische Rockpreis "Pick up" verliehen.
Zu den zahlreichen Events der MEDIENTAGE MÜNCHEN zählten außerdem die
Nacht der Medien im Münchner Justizpalast sowie die Verleihungen des 
Bayerischen Printmedienpreises, des Deutschen IPTV Award, der Eyes & 
Ears Awards und des Camgaroo Award.
Die 23. MEDIENTAGE MÜNCHEN finden vom 28. bis 30. Oktober 2009 statt.
Zusammenfassungen aller Panel-Diskussionen, Bildmaterial sowie 
Video- und Audiostreams erhalten Sie unter: 
www.medientage.de/mediathek.html

Pressekontakt:

Medientage München
Anja Kistler
Telefon: 089/68999250
Fax: 089/68999199
anja.kistler@medientage.de

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