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Neues Deutschland: zum Jugendwort des Jahres "Hartzen"

Berlin (ots)

...tut Armut kund: »Hartzen« ist das Jugendwort des
Jahres 2009. Der Langenscheidt Verlag unterrichtet uns über die 
Bedeutung des von ihm ermittelten Begriffs: »Hartzen« steht für 
»arbeitslos sein«, »gammeln« oder »sinnlos rumhängen« und leitet sich
ab aus »Hartz IV«. Das Siegerwort ist also ein Verliererwort. Das 
Verb bezeichnet keine Tätigkeit, sondern totale Passivität.
 Jugendsprache bezieht sich auf alltäglich erfahrenes Leben, 
Arbeitslosigkeit und Sinnverlust gehören dazu. Jugendliche beobachten
nicht nur die »Penner« vom Bier-Imbiss beim »Hartzen«, oft sind sie 
selbst zum Nichtstun verdammt - »Hartzen« als Lebensperspektive, mit 
der man sich auch verbal arrangiert. »Harzen« ohne »t« heißt übrigens
Kiffen.
 Dass Kiffen blöd macht, kann »Pisaopfern« egal sein, als dumm gelten
sie sowieso. Das Wort (Platz 5) bezeichnet »Schulabgänger mit 
mangelnder Allgemeinbildung«. Auch vor sozialer Vereinsamung muss 
sich kein »Hartzer« fürchten: Beflügelndes Gemeinschaftsgefühl lässt 
sich schließlich beim »Rudelgucken« (Platz 4) erfahren, so die 
jugendliche Eindeutschung des Public Viewing. Und wer doch ein 
bisschen mehr Kohle zum Leben braucht als das Arbeitslosengeld II, 
dem sei ein Werdegang als »Bankster« (Platz 3) empfohlen. Für die 
Älteren: Das ist ein Mix aus Banker und Gangster.
 Jede Gesellschaft bekommt die Sprache, die sie verdient. Arme 
Jugend! Diese Gesellschaft ist echt nicht bam (= cool, Platz 2).

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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