Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: Zur HRE-Bank

Berlin (ots)

Aktionäre sind in der Masse schon ein seltsames
Völkchen. Da freuen sie sich - bisweilen nicht einmal klammheimlich -
der eigenen Renditeprozente wegen über massiven Stellenabbau, der 
Familien ins Elend stürzt. Da bejubeln sie größenwahnsinnige 
Managerstars erst, um sie später, wenn deren riskante 
Milliardenspekulationen sich als Flop herausstellen, zum Teufel zu 
jagen. Und bei der Schrottbank HRE wittern sie jetzt eine 
Verschwörung des Staates gegen sich, obwohl dieser mit gewaltigen 
Summen den Zusammenbruch der Hypothekenbank verhindert, welcher wohl 
auch den Totalverlust der Aktionäre bedeuten würde. Grund zur Sorge 
hätte nur der (schweigende) Steuerzahler.
Die Tumulte bei der Hauptversammlung hat sich die herrschende Politik
zum Teil selbst zuzuschreiben. Über Jahre wurde das Aktionärswesen 
etwa durch Teilprivatisierung der Rente gefördert, wurde der 
Finanzsektor dereguliert, die Rendite zum wichtigsten Kriterium von 
Unternehmenspolitik gemacht. Aktionäre fühlten sich als alleinige 
Herren im Haus, obwohl dies immer nur für Großinvestoren galt.
Mit dem krisenbedingt gewachsenen Einfluss des Staates müssten nun 
auch die Machtstrukturen in der Konzernwelt aufgefrischt werden - 
durch stärkere Beteiligung der Mitarbeiter und der Gesellschaft 
insgesamt. Aktionäre würden dann zwar nicht mehr über Nacht reich 
werden - müssten aber auch nicht über Megaverluste wie bei der HRE 
wütend werden.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 01.06.2009 – 17:49

    Neues Deutschland: Zu Opel

    Berlin (ots) - Eigentlich könnte die Koalition das Zustandekommen eines Last-Minute-Rettungskonzeptes für Opel als Erfolg feiern. Gewerkschaft und Mitarbeiter samt Familien sind erleichtert, viel zitierte »Auto-Analysten« klatschen Beifall. Auch wenn die herrschende Politik Übung in billiger Selbstgefälligkeit hat - diesmal greift man nicht darauf zurück. Nicht etwa, weil man selbst gar nicht das Heft des Handelns in der Hand hielt und weil wichtige Details ...

  • 01.06.2009 – 16:52

    Neues Deutschland: Zum Fall Kurras

    Berlin (ots) - Durch die Medien wogt derzeit eine Flut von Bekennerschreiben. Autoren im Alter von 55+ bekennen ihren Irrtum. Harald Martenstein, edelfedernder Kolumnist des »Tagesspiegel«, teilt mit, er habe »ungefähr der gleichen Partei angehört« wie Kurras. Er sei Mitglied der DKP gewesen. »Wie politischer Irrtum sich anfühlt, weiß ich also recht gut«. Götz Aly, der im letzten Jahr mit seinem Buch »Unser Kampf 1968« irritierte, in dem er Analogien ...

  • 29.05.2009 – 17:25

    Neues Deutschland: zu den Nahostgesprächen in Washington

    Berlin (ots) - Selten weilte ein geschwächterer Vertreter der Palästinenser zur Audienz im Weißen Haus als jetzt Mahmud Abbas, und noch seltener wurden einem PLO-Chef dort so wohlwollende Worte zuteil wie dieses Mal. Trotzdem oder gerade deshalb? Vielleicht beides. Abbas ist nicht nur ein Präsident ohne Land, sondern seit gut vier Monaten auch einer ohne ordentliches Mandat, weil die Wahlperiode abgelaufen ...