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Neues Deutschland: zur Beratung im Bundestag zum Übernahmegesetz

Berlin (ots)

Enteignung - ein Gespenst aus den seligen Tagen des
Realsozialismus wehte am Freitag durchs Parlament. Nur die FDP ficht 
noch die alten Sträuße aus den Zeiten des Kalten Krieges aus. 
Venezolanische Verhältnisse macht sie aus, nur weil der 
Bundesfinanzminister per Gesetz die taumelnde Hypo Real Estate 
verstaatlichen möchte. Und wenn die Altaktionäre in Sachen 
Entschädigung zu hoch pokern und allzu sehr auf Zeit spielen, will 
sie Peer Steinbrück vielleicht sogar zu ihrem Glück zwingen.
 Nur - kann man dies allen Ernstes als Enteignung bezeichnen? 
Eigentlich weist der Begriff auf die Expropriation wertvoller 
Produktionsmittel zum Wohle von Okkupanten oder aber der 
Allgemeinheit hin. Nur sind die HRE-Aktien ohnehin fast wertlos. Und 
hätte der Staat nicht in Serie und irrwitziger Höhe für dringend 
benötigte Kredite bebürgt, stünde das Geldhaus längst in einem 
Insolvenzverfahren. Aufgrund des desaströsen finanziellen Zustands 
würden die Aktionäre wohl Totalverlust leiden. Es ist paradox: Für 
die Besitzer gäbe es Schlimmeres als die »Enteignung«.
 Diesmal trifft es das Behördendeutsch besser: Im Gesetz ist von 
»Rettungsübernahme« die Rede. Ob diese in Sachen HRE tatsächlich 
unverzichtbar ist, wurde im Bundestag ebenso wenig thematisiert wie 
die zahlreichen denkbaren alternative Szenarien. Für Steinbrück und 
die gesamte Regierung ist es nur gut, dass es die FDP gibt: Mit der 
kann man sich über etwas streiten, was nicht auf der Tagesordnung 
steht.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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