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Neues Deutschland: zu Krisenprognosen

Berlin (ots)

»Vorhersagen sind schwierig, besonders wenn sie die
Zukunft betreffen.« Dieses Zitat, das Karl Valentin, Mark Twain und 
Winston Churchill zugeschrieben wird, hat dieser Tage mal wieder 
Konjunktur. Neu ist aber, dass es nicht nur der Wirtschaftslaie 
benutzt, sondern dass sich auch ein Teil der Konjunkturforscherzunft 
Asche aufs Haupt streut. Vor wenigen Monaten sagten die meisten 
Experten - mit Ausnahme der keynesianischen Minderheit - noch eine 
kleinere Delle im ansonsten intakten Aufschwung vorher, jetzt 
überbieten sie sich mit düsteren Prognosen. Oder wollen ihre 
Tätigkeit vorübergehend einstellen.
 Diese Panikreaktion zur Rettung der eigenen Ehre macht die Sache 
nicht besser. Das Problem ist weniger die  fehlende Treffgenauigkeit 
- auch bei der Konjunktur geht es nur um Wenn-Dann-Prognosen - als 
die Verwendung von Modellen, nach denen die Märkte bei kleinen 
zyklischen Schwankungen generell dem Gleichgewicht zustreben. 
Verbunden war dies mit der Predigt, die Politik solle die Wirtschaft 
deregulieren, den Arbeitsmarkt flexibilisieren, den Sozialstaat 
zusammenkürzen. Die herrschende Lehre und reformeifrige Politiker 
trieben sich gegenseitig an - und schotteten sich gegen jeden Zweifel
ab.
 Die neoliberale Wirtschaftswissenschaft hat den Absturz nicht 
voraussagen können. Sie ist ein Teil des Problems, das sich derart 
heftig in der Krise niederschlägt.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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