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Westfalenpost: Gefahr für die Demokratie
Kommentar von Michael Backfisch zu Falschmeldungen im Internet

Hagen (ots)

In einer Pizzeria mitten in Washington eröffnet ein Mann das Feuer. Bei der Polizei gab der 28-Jährige an, er habe sich von Behauptungen in sozialen Netzwerken leiten lassen: Hillary Clinton und andere hätten aus dem Restaurant heraus einen Kinderpornoring betrieben. Die deutsche Grünen-Politikerin Renate Künast stellt Strafanzeige wegen einer Falschmeldung auf Facebook. Demnach soll sie über den mutmaßlichen Studentinnen-Mörder von Freiburg gesagt haben: "Der traumatisierte junge Flüchtling hat zwar getötet, man muss ihm aber trotzdem helfen." Zwei Beispiele, die auf gefälschte Nachrichten im Netz zurückgehen. Die Propaganda-Abteilungen der Politik machen sich diesen Desinformationsnebel zunutze. Sie operieren nicht mit Fakten, sondern spielen mit Stimmungen, Ressentiments und blankem Hass. Auch Hackerangriffe setzen auf die Verwirrung der Öffentlichkeit. In den USA sollen Cyberaktivisten mit Verbindungen zur russischen Regierung politisch heikle Informationen aus Computern der Demokraten gestreut haben. Zweck: Die Glaubwürdigkeit der moskaukritischen Kandidatin Clinton sollte beschädigt werden, der erklärte Putin-Freund Trump die Wahl gewinnen. Nach Einschätzung von Verfassungsschutz-Chef Maaßen ist damit zu rechnen, dass Moskau versucht, die Bundestagswahl 2017 zu beeinflussen. Derlei Propaganda-Mechanismen sind eine Gefahr für die Demokratie, wenn sich mündige Bürger nicht wappnen. Es gibt zwar kein Patentrezept für die Erkennung von Falschmeldungen. Aber man kann das Risiko vermindern: Fakten checken, Quellen nachprüfen, einen Blick in das Impressum des Mediums werfen. Wenn hier nur eine dubiose Adresse im Ausland steht, sollten die Alarmlampen aufleuchten.

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