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Westfalenpost: Miguel Sanches zum Attentat auf Henriette Reker

Hagen (ots)

Köln hat gewählt. Das klingt so normal. Gestern war es das nicht. Nach dem Attentat auf Henriette Reker war es - jenseits aller Wahlrechtsfragen - eine Frage der Haltung: Ein Statement für die Demokratie. Auch deswegen wollte Reker noch aus der Intensivstation heraus ihre Stimme abgeben. Dass die OB-Kandidatin wieder gesund wird, war mit Abstand die beste Nachricht des Tages.

Attentate waren nicht immer, aber doch oft ein Alarmsignal für die politische Kultur. Wenn das Klima so aufgeheizt, so aufgewühlt, so vergiftet ist. Es gab Warnsignale: Die Galgenattrappe bei Pegida in Dresden, die Guillotine bei der Anti-TTIP-Demonstration in Berlin. Aus dem Wutbürger ist der Hassbürger geworden, wie Ex-Bundestagspräsident Thierse beklagt hat.

Wir reden schnell von der Tat eines Einzelnen, eines geistig Verwirrten. Falsch ist das nicht. Aber: Dazu gehört ein gewisses Grundrauschen, eine gesellschaftliche Grundierung. Man muss leider sagen, dass die Lunte der Gewalt seit Monaten ruchbar war. Dass es beim Zündeln nicht bleiben würde, war zu befürchten. Man musste die Gefahr einkalkulieren, dass die Gewalt sich irgendwann gegen einen politischen Repräsentanten richten würde.

Die Politik wird kollektiv innehalten. Vielen Akteuren wird bewusst, was sie im Alltag verdrängen: Dass sie Objekte des Hasses geworden sind. Die Polarisierung wird nachlassen. Was sich nicht ändern wird, ist der Zustrom an Flüchtlingen; in der Reaktion darauf Unbehagen, Protest, Verbitterung. Das Reizklima bleibt. Heute ist Montag. Pegida-Tag.

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