Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Entschleunigung muss sein Von Wilfried Goebels

Hagen (ots)

Die Kehrseite einer Gesellschaft des "Höher, Schneller, Weiter" wird augenfälliger. Wer permanent online ist und nicht mehr abschalten kann, gefährdet die seelische Gesundheit. Ministerin Steffens schlägt Alarm, weil Kliniken und Psychotherapeuten Sonderschichten fahren müssen für die stark steigende Zahl der psychisch Kranken.

Die Diagnose ist schnell gestellt - aber was ist die Therapie? Wenn immer mehr Menschen mit Burn-Out professionelle Hilfe suchen, ist das nicht zuletzt eine Folge der hohen Stressbelastung im Beruf. Zur Wahrheit gehört: Nicht in jedem Fall wird sich die Arbeit entschleunigen lassen. Dass aber bereits jedes fünfte Kind eine psychische Auffälligkeit zeigt, muss aufrütteln. Handy, Internet, Video und Fernseher führen zu dauerhafter Überforderung der Jüngsten mit unabsehbaren Folgen - nicht nur finanziellen.

Mit der Einrichtung zusätzlicher Therapieplätze doktert die Politik lediglich an Symptomen herum. Wer aber tagtäglich den Grad der Abhängigkeit vieler Kinder und Jugendlicher vom Handy und den sozialen Diensten erlebt, gewinnt einen Eindruck, dass die Ursachen der Reizüberflutung nicht nur von Eltern stärker in den Fokus genommen werden müssen.

NRW baut das Netz der Klinikplätze für depressive Patienten aus. Allein mit therapeutischen Mitteln wird die Ausbreitung der Volkskrankheit Depression aber nicht zu stoppen sein. Wenn bei immer mehr Menschen die Seele krank wird, wenn Fehlzeiten im Betrieb wegen psychischer Erkrankungen durch Überforderung zunehmen, wird die Entschleunigung der Gesellschaft zum alternativlosen Zukunftsprojekt.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 02.10.2015 – 20:02

    Westfalenpost: Freiraum und Verantwortung / Kommentar von Jost Lübben zur Deutschen Einheit

    Hagen (ots) - Wer heute durch Berlin flaniert, kann den Verlauf der Mauer nur noch anhand von Pflastersteinen nachempfinden. Wer hinter Helmstedt auf der Autobahn A 2 die frühere innerdeutsche Grenze passiert, muss genau hinsehen, um sie noch wahrzunehmen. An der Stelle von Todesstreifen und Selbstschussanlagen gibt es längst einen Radweg, auf dem die deutsche ...

  • 30.09.2015 – 21:17

    Westfalenpost: Buchhandel/Thalia

    Hagen (ots) - Das positive Jahresergebnis von Thalia spiegelt einen allgemeinen Branchentrend. Der Siegeszug des Internethändlers Amazon schwächt sich ab, während man mit dem guten alten gedruckten Buch nach wie vor Geld verdienen kann und es den stationären Buchhändlern zunehmend gelingt, die digitalen Vertriebswege und Formate für ihr Geschäft zu nutzen. Das werden alle diejenigen gerne hören, für die Buchhandlungen eher Kulturräume als Verkaufsstationen sind. ...