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Westfalenpost: Schweres Geschütz

Hagen (ots)

Bundeswehr wird in Afghanistan zur Kampftruppe
Von Jörg Fleischer
Es ist nur allzu verständlich. Immer mehr Bürger sind für den Abzug 
der Bundeswehr aus Afghanistan - 62 Prozent mittlerweile.
 Dafür gibt es gute Gründe. Einer davon: Der Afghanistan-Einsatz 
wurde über Jahre hinweg verharmlost. Es ist noch gar nicht so lange 
her, da nahm der damalige Verteidigungsminister Franz Josef Jung das 
Wort Krieg nicht in den Mund. Dabei hätte er als einer der ersten den
Ernst der Lage schonungslos beim Namen nennen müssen. Es konnte in 
Deutschland lange Zeit nicht zu einer ehrlichen Auseinandersetzung 
mit dem Krieg am Hindukusch kommen. Und so ist die wachsende 
Ablehnung der Bürger eine Quittung für schlechtes Krisenmanagement. 
Dieses haben sich Regierung und militärische Führung viel zu lange 
geleistet. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat 
immerhin dafür gesorgt, dass in Deutschland etwas mehr Wahrhaftigkeit
im Umgang mit der Afghanistan-Mission Einzug gehalten hat. Es ist ein
Schritt nach vorn, wenn den Menschen im Lande Verständnis dafür 
entgegengebracht wird, dass sie den Einsatz am Hindukusch als Krieg 
empfinden. Und die neuesten Nachrichten zeigen, dass diese Gefühle 
völlig berechtigt sind.
 Guttenberg schickt mehr Panzer und nun auch Haubitzen nach 
Afghanistan. Zum Schutz der Soldaten mögen sie nutzen. Mehr Vertrauen
in der afghanischen Bevölkerung dürften sie nicht schaffen. Die 
Bundeswehr fährt schweres Geschütz auf. Sie wird zur Kampftruppe. 
Diese Botschaft hat der Verteidigungsminister im Gepäck, wenn er nach
den Toten von Kundus einmal mehr medienwirksam seine Soldaten 
besucht.

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