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Westfalenpost: Wie mutig! SPD enthüllt ein Wahlprogramm

Hagen (ots)

Von Winfried Dolderer
Es zeugt von Mut, dass die SPD am Wochende ein Wahlprogramm 
vorstellen will. Und von viel Vertrauen in die Vertrauensseligkeit 
ihres Publikums. Weiß man doch jetzt schon, dass sie nach dem 27. 
September an das, was sie heute aufschreibt, nicht mehr erinnert zu 
werden wünscht. Das hat kein Geringerer gesagt als Franz Müntefering,
und der hat bekanntlich bei der SPD etwas zu sagen. Von Müntefering 
stammt der Satz, es sei "unfair", Parteien nach der Wahl an ihren 
Versprechungen von vor der Wahl zu messen.
 Eine ehrliche Haut eben, der Mann. Und er hat ja so recht, bedenkt 
man die Verfallsdaten so mancher Wahlkampfaussage. Um beim Beispiel 
SPD zu bleiben: 2002 gelobte die Partei, Arbeitslosen- und 
Sozialhilfe zu vereinheitlichen, aber keinesfalls auf dem Niveau der 
Sozialhilfe. Das Versprechen hielt neun Monate, bis zur Verkündung 
der "Agenda 2010". Noch viel schneller war es 2005 um den heiligen 
Eid der SPD geschehen, niemals die Mehrwertsteuer zu erhöhen.
 Es ist ja richtig, dass in der Politik nicht die schöne Absicht, 
sondern der Sach- und Kompromisszwang regiert. So ist es nicht nur 
mutig, es ist tollkühn, vor einer Wahl überhaupt etwas zu 
versprechen. Zumal in einem beispiellosen Krisenjahr, in dem es keine
Sicherheit gibt außer der, dass jede politische Aussage von heute in 
sechs Monaten Makulatur ist. Hätten sich in einem solchen Jahr die 
Parteien die ganze Programmschreiberei nicht besser gespart?

Pressekontakt:

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