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Westfalenpost: Düstere Aussichten CSU-Doppelspitze weg, Probleme bleiben

Hagen (ots)

Von Winfried Dolderer
Sie sind als Doppelspitze angetreten, als Doppelspitze 
gescheitert, da ist es denn nur folgerichtig, wenn sie jetzt auch 
alle beide die Bühne räumen. Insofern muss man sich fragen, was 
Beckstein so lange hat zögern lassen. Er kennt doch seine Partei.
 Die CSU verlangt von ihren Anführern, dass sie die eigenen Leute 
begeistern und nach außen Kraft und Unverwüstlichkeit glaubhaft zur 
Schau tragen. Zu beidem sind Stoibers Nachlassverwalter in ihrer 
episodenhaften Amtszeit nie in der Lage gewesen.
 Die CSU ist nicht dafür bekannt, im Umgang mit Spitzenleuten, denen 
sie die Kraftentfaltung nicht mehr zutraut, sonderliches Zartgefühl 
walten zu lassen. Das hat zuletzt Stoiber erfahren, der nach der 
schmählichen Flucht aus Berlin in Bayern nie mehr richtig Fuß fassen 
konnte. Er wurde allein auf den Verdacht hin aus dem Amt gedrängt, 
mit ihm an der Spitze werde sich die gewohnte Alleinherrschaft nicht 
mehr halten lassen. Jetzt, da die Katastrophe eingetreten ist, wäre 
Nachsicht erst recht gegen alle CSU-Gepflogenheiten.
 Die Doppelspitze ist also weg, die Probleme bleiben. Das 
Hauptproblem: Spätestens seit Sonntag der Nimbus einer Regionalpartei
mit bundesweiter Ausstrahlung dahin. Und der Vorrat an Kraftmenschen,
die diesen hypertrophen Anspruch früher glaubhaft vertreten konnten, 
hat sich in der CSU erschöpft hat. Wer außerhalb Münchens kennt die 
Polit-Pygmäen, die sich jetzt um Becksteins Nachfolge balgen? Und 
welchem Christsozialen außer Seehofer traut man noch das Talent zum 
Volkstribunen zu, das an der Spitze dieser Partei gefragt ist? So 
gesehen: düstere Aussichten.

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